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UNTO OTHERS – Strength

~ 2021 (Roadrunner Records) – Stil: Gothic/Rock ~


Sie hießen IDLE HANDS und rekrutierten den Neubeginn aus ehemaligen Musikern der Heavy Speedster von SPELLCASTER. Mit einer EP (´Don’t Waste Your Time´) und einem Longplayer (´Mana´) brachten sie dem Heavy Metal den Goth Rock und New Wave bei. Natürlich waren sie näher an INTERPOL und den EDITORS sowie an THE SISTERS OF MERCY und THE CURE als an IRON MAIDEN. Gruppen wie IN SOLITUDE oder mittlerweile auch LUNAR SHADOW dienen dabei innerhalb des Metal-Universums als Vergleichsobjekte. Ob sie allerdings mit dem Hit-Feuerwerk von BEASTMILK mithalten können, wird der zweite Longplayer entscheiden. Und dieser erscheint unter ganz anderen Vorzeichen, denn IDLE HANDS mussten sich bekanntermaßen aus markenschutzrechtlichen Gründen in UNTO OTHERS umbenennen.

Sänger/Gitarrist Gabriel Franco (ex-SILVER TALON, ex-SPELLCASTER), Bassist Brandon Hill (Ex-SILVER TALON, ex-SPELLCASTER), Gitarrist Sebastian Silva (SILVER TALON, COBRA SPELL, LUCIFER’S CHILD, ex-SPELLCASTER) und Schlagzeuger Colin Vranizan (Ex-SILVER TALON, ex-SPELLCASTER) gingen also das Abenteuer an, mit neuem Bandnamen und neuer Plattenfirma im Rücken ihr neustes Studioalbum fertigzustellen. Die ausgiebige Produktion fand von Juni 2020 bis April 2021 abermals in den „Falcon Studios“ in Portland sowie im „Redwood Studio“ in Philadelphia statt, gemeinsam mit Produzent und Mixer Arthur Rizk, der nicht nur als Songwriter/Multiinstrumentalist von SUMERLANDS und ETERNAL CHAMPION bekannt ist, sondern auch für sein Mastering und seine Produktionen, und aktuell gar mit KREATOR im Studio sitzt.

´Strength´ lebt von seiner Mischung aus Classic Rock und Gothic Rock, aus New Wave und Arena Metal und wird von einer Stimme mit hohem Wiedererkennungswert getragen. Die Gitarren spielen und solieren gerne in metallischer Manier auf oder versuchen es mit getragenem Gitarrenpicking, denn erst zu den Refrains werden die mehrheitsfähigen Powerchords ausgepackt. Mit dementsprechenden Gitarren wird ´Heroin´, über das Warten auf den Goldenen Schuss, umgehend auch von der Metal-Community gefeiert. Wenn in ´Downtown´ Träume zu Albträumen werden, schließen die Goth-Waver um THE CURE und Konsorten sogleich UNTO OTHERS in ihre glattrasierten Arme, und wenn in ´When Will Gods Work Be Done´ mit viel „Uhh“ und „Huhh“, aber keinem „Ugh“, über Gott und die Welt sinniert wird, jene von THE SISTERS OF MERCY. Somit folgt zwar nicht Song auf Song, ´Just A Matter Of Time´ auf ´Strength´, eine Knaller-Parade á la BEASTMILK, aber ein echtes Feuerwerk á la UNTO OTHERS. ´Little Bird´ beginnt balladesk, ´Destiny´ gar neo-proggig und ´Instinct´ zählt den Countdown ehe es detonierend aufwartet. Selbst dem Pat Benatar-Cover ´Hell Is For Children´ können Band und Sänger ihren eigenen Stempel aufdrücken. Das gesamte Werk strahlt daher eine gewisse Magie aus, die nicht auf ein bestimmtes Lied zurückzuführen ist. Gleichzeitig fällt aber auch keines aus der Reihe hinten herab. Im Mittelpunkt steht immerzu der Song, steht eine geschlossene Einheit, steht die gesamte Band UNTO OTHERS, obgleich Sänger Gabriel Franco besonders hervorsticht. ´Strength´ ist schlicht und einfach das erhoffte Ausnahmewerk von UNTO OTHERS geworden.

(Big 8 Points)

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(VÖ: 24.09.2021)