~ 2021 (Independent) – Stil: Psychedelic Rock ~
Die Wege der Musiker sind bisweilen unergründlich. TRIPTONUS bilden in diesem Sinne keine Ausnahme. Die seit beinahe einer Dekade agierende Formation aus Wien und Linz ist nicht auf gewöhnlichen Psychedelic Rock spezialisiert. In dem Sound des Sextetts – Clemens Hackmack, Fabian Kummer, Jakob Bachbauer, Max Meyer, Nikolaus Kummer und Wanja Bergmann – finden sich ebenfalls Elemente des Prog Rock, des Stoner Rock, etwas Metal und Jazz sowie ein schöner Schuss Weltmusik und die Freude an experimenteller Musik.
Das dritte Werk von TRIPTONUS – nach der EP ´Sprout´ (2013) und dem Full-Length-Debüt ´Triptonus´ (2015) – führt äußerlich bereits die zuvor begonnene Illustrations-Trilogie des Künstlers Andrei Puica (Kape Illustrations) fort. Das Innere nach außen gekehrt, beschert ´Soundless Voice´ dem Hörer neun Kompositionen. Diese völlig instrumentale Stunde lebt von klaren Dynamiken und der außerordentlichen Instrumenten-Schau, mit Hackbrett, Zither, Djembe und Digeridoo, mit Pfannen und Shakern, aber auch mit Gastbeiträgen durch Violine (Roxanne Szankovich) und Keyboards (Valentin Zopp).
TRIPTONUS sind überraschend andersartig, sind überraschend gesangsarm, lassen sich aber auch durch das Jahr 2020 nicht aus der Ruhe bringen und veröffentlichen ´Soundless Voice´ einfach erst in diesen Tagen. Bei all den Dynamiken scheint die Musik immer brodelnd zwischen Innehalten und Explosion zu agieren. Das entschleunigende ´Myzel´ sowie ´Soundless Voice´ verlieren sich beide ohne Zeitnot innerhalb von acht bis neun Minuten. Dagegen zeigt sich das neunminütige ´B’Har [Ocean]´ kraftvoll in Rock und Psychedelic sowie ´Mouja [Wave]´ experimenteller. Ersten Dissonanzen gewährt ´Suchtdruck´ Einlass, damit nicht erst der finale ´Abspann [Des Bors]´ wunderbar von Jazz-Klängen träumt.
(8 Punkte)
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