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HUNTER – The Return

~ 2021 (Metalopolis Records) – Stil: Metal ~


In der letzten Zeit sind ja einige zwischenzeitlich abgeknickte Karrieren wieder aufgelebt. Zumeist sogar mit Erfolg. Dieser Versuch einer Rückkehr wird gestartet durch eine Band namens HUNTER. Gegründet in den frühen Achtzigern in Mannheim, bis 1792 Residenz der Pfälzer Kurfürsten. Da kann man eine Band auch HUNTER nennen. Es folgt ein erster Plattenvertrag 1985 bei „Earthshaker Records“ und im gleichen Jahr das Debüt ´Sign Of The Hunter´. Touren im heimatlichen Rhein-Neckar-Delta und deutschlandweit folgen, die Bekanntheit steigt – ich glaube, das lasse ich mir in einem Interview genauer erzählen. Aber, wie auch immer, wo es aufwärts geht, kommt irgendwann das Ende.

1989 plant man den Sprung in die USA. Doch der Sprung endet im Nirgendwo. Es wird ruhig. Jeder geht seine eigenen Wege, macht seine eigenen Projekte. Es muss 30 Jahre dauern, ehe man sich wieder trifft. Der Funke springt wieder über. Der Jäger aus der Kurpfalz kommt zurück. („Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald, er schießt das Wild daher, gleich wie es ihm gefällt. Juja, Juja, gar lustig ist die Jägerei. Allhier auf grüner Heid‘, allhier auf grüner Heid‘.“ – erstes Ansingen der Red.)

Da ich das Frühwerk nicht kenne, muß und kann ich da keine Vergleiche ziehen. Aber, ´Now´ braucht sich vor anderen aktuellen Veröffentlichungen nicht zu verstecken. Da ist alles drin. Hard Rock aus der kalifornischen Sonne, wo auch GREAT WHITE grüßen, manchmal bluesiger, manchmal flotter Metal von der Insel. Das verbindet sich zu einer schmackhaften Melange. Das mundet, wie ein Gemisch aus süßem, dickflüssigem Kakao und starkem, bitterem Espresso.

Oder anders, ein wenig Dreck, ein Löffel Rotz, ein Hauch australischem Draufgängertum und SAXONsche Gradlinigkeit. 1, 2, 3, 4… angezählt und ab geht es. Immer geradeaus. Die Motoren heulen. Die Bremslichter sind zur Vorsicht abgeklemmt, hier werden sie nicht gebraucht. ´The Wheels´ sind angezogen. Da kann die Fahrt beginnen. Es ist ´Celebration Time´ und alles mit ´No Compromise´.

Wer noch den Soundtrack für die nächste Fahrt auf der Autobahn sucht, oder fürs nächste Barbeque mit metallischen Freunden, muß hier zugreifen.

(9 Punkte)

 

https://www.facebook.com/Hunter.TheReturn

Line-Up:
Rusty Wayman – Gesang
Steven Brandy – Gitarre
Jay Youngblood – Gitarre
T.H. Bongardinho – Bass
Paul „Mosh“ B. Herrmann – Schlagzeug

Discography:
The Return (2020), Keep The Change (1987), Sign Of The Hunter (1985)

 


(VÖ: 06.08. 2021,
kann aber bei der Band schon erworben werden.)