PlattenkritikenPressfrisch

JOECEPHUS AND THE JONESTOWN MASSACRE – Heirs Of The Dog – A Tribute To Nazareth

~ 2021 (Saustex Records) – Stil: Heavy Metal Rock`n`Roll ~


JOECEPHUS AND THE JONESTOWN MASSACRE sind ein Production-Team aus Tupelo, MS, und zollen hier NAZARETH und deren ´Hair Of The Dog´-Album Tribut. Wer denkt, was für ein billiger Zock, mal schnell einen Klassiker neu einspielen, irrt sich hier gewaltig. Allein schon die Gastsänger der einzelnen Songs sind den Kauf dieses Albums wert. Bei den Stücken hat es einen kleinen Austausch gegeben, den man nicht verheimlichen darf. Anstelle von ´Rose In The Heather´ hat man einen der größten NAZARETH-Hits, ´Love Hurts´, für das Album aufgenommen. Ein geschickter Schachzug, der dem Gesamtprodukt nicht wirklich schadet.

Dass die Songs klasse sind und 46 Jahre nach ihrem Erscheinen immer noch unfassbar gut sind, zeigt sich schnell bei allem, was die Band und ihre Gastsänger hier geliefert haben. Da hätten wir Blaine Cartwright von NASHVILLE PUSSY, der ´Hair Of The Dog´ grandios zersägt. Seine Angetraute, Ruyter Suys (bekanntermaßen Riffgewitter bei erwähnten NASHVILLE PUSSY),  gibt sich zusammen mit Greg Martin bei ´Miss Misery´ die Ehre. Allein schon die beiden Nummern sind Dreck, Power, Wucht in Einem. Rampensau Eddie Spaghetti von den SUPERSUCKERS nudelt dann mit erwähnter Ruyter Suys ´Love Hurts´ runter. Allerdings muss man die Version als misslungen bezeichnen, was vor allem an dem wirklich unstimmigen Gesang von Mr. Spaghetti liegt.

Dafür rockt dann das folgende ´Changin‘ Times´ wieder. Was kein Wunder ist, schreit sich hier Jason McMaster von WATCHTOWER/DANGEROUS TOYS/IGNITOR etc. die Lungenflügen blutig.

Das folgende ´Beggar`s Day´ haut auch schon fett rein. Der Sänger wird nicht genannt, dürfte allerdings einer der beiden Initiatoren dieses Albums sein. Die aktuellen NAZARETH sollten sich mal die bisherigen Versionen anhören und werden schnell feststellen, dass hier noch mit fettem Bums gerockt wird, wohingegen die aktuelle NAZARETH-Besetzung live wie eine Stehblues-Truppe wirkt.

CLUTCHs Neil Fallon liefert beeindruckend zu ´Please Don`t Judas Me´, während der Texaner Harvey McLaughlin ´Guilty´ interessant interpretiert. Bei ´Whiskey Drinkin` Woman´ geben sich JD Pinkus (u.a. MELVINS, BUTTHOLE SURFERS) und Luther Dickinson zusammen die Ehre.

Alles in allem ziemlich cooler Shit, vor allem die schnellen Nummern bei den NASHVILLE PUSSY- und WATCHTOWER-Musiker mitbeteiligt sind. Dafür ist eben ´Love Hurts` versaut worden.

Das Ding gibt es in kleiner Auflage als CD und Vinyl. Und das alles kommt sogar einem guten Zweck zugute. Der Erlös geht an eine Stiftung, die Mittel zur Erforschung für Muskeldystrophie sammelt!

(ohne Wertung)

https://joecephus.bandcamp.com/album/heirs-of-the-dog-a-tribute-to-nazareth