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LAURA MEADE – The Most Dangerous Woman In America

~ 2021 (Doone Records/Just For Kicks) – Stil: Artpop ~


„Dieses Album wurde geschrieben, um die Vergessenen zu ehren: diejenigen, deren Geschichten nicht erzählt werden, deren Leben von denen mit unkontrollierter Macht neutralisiert wurde“, sagt Laura Meade. Sie tritt dabei mit ihren Songs für all die Frauen der Geschichte ein, deren Stimmen zum Schweigen gebracht wurden.

´The Most Dangerous Woman In America´ hat Laura Meade mit ihrem Ehemann und Kollegen bei IZZ, Bassist/Keyboarder/Gitarrist John Galgano, im vergangenen Jahr zwischen März und Dezember komponiert und mit den anderen Bandkollegen, Tom Galgano (Keyboards, Produktion) und Brian Coralian (V-Drums, E-Drums, Percussion), aufgenommen. Es ist der Nachfolger ihres 2018er Solo-Debüts ´Remedium´.

Bei diesem Konzeptalbum sollten echte Vorlieben für Electro- und Artpop gegeben sein, da die meisten Songs von Klavier und Gesang getragen, sowie von Keyboards und Synthesizern umhüllt, mit einem Drum-Beat gefüttert werden. Eine Verwandtschaft zu IZZ, bei denen Laura Meade seit anderthalb Dekaden singt, besteht nicht.

Die Vögel zwitschern an der Seine in Paris. Derweil nur wenige Wörter von zwei Turteltäubchen geträllert werden, zieht ein Gewitter auf (´On The Shores Of The Seine´). Mit einer prägnanten Bass-Line aus dem Hintergrund singt Laura zur Klaviermelodie die Eröffnung. Sinfonische Wolken ziehen den Song zwischendurch ebenfalls voran. Ansonsten liebkost allein der Gesang zu den Tastenanschlägen das Gehör (´Leaving´). Der Beat zur Klaviermelodie wirkt in der Folge bereits hypnotisierend (´Burned At The Stake´). Dabei entwickelt sich der Titel „Burned at the Stake“ im Laufe des Werkes zum Erkennungssatz.

Dagegen dürfte sich eine Komposition mit einer pfeifenden Melodie direkt auf den 2017er Weinstein-Skandal beziehen (´End Of The Road In Hollywood´). Einmal stehen Klavier und Gesang auch beinahe allein im Vordergrund (´Iconoclast´). Mit einer dichten Atmosphäre und etwas Theatralik werden hernach endlich die Artpop-Herzen vollends zufrieden gestellt (´Doesn’t Change A Thing´). Laura zeigt im nächsten, sich sofort anschließenden Höhepunkt, dass sie zu all den blubbernden Keyboards und dem Klavier ebenso die Gefühle der Anhänger von KATE BUSH (´The Most Dangerous Woman In America´) und der von BENT KNEE (´The Shape of Shock´) erfreuen kann. Etwas Trip-Hop, um für eine Vergebung im Hier und Jetzt zu bitten (´Forgive Me´), folgt als Botschaft an alle Generationen. Schließlich nochmals eine kurze Vorstellung mit Klavier (´Tell Me, Love´), ehe der Gesang zu Keyboard-Schwaden explodiert:

„Burned at the Stake … Tell me, Love! Tell me, Love!“

(8 Punkte)

https://izzmusic.bandcamp.com/album/the-most-dangerous-woman-in-america

https://www.facebook.com/laurameademusic/