~ 2021 (Bad Elephant) – Stil: Artrock ~
Trägt der Wind Canterbury mit einem folkloristischen Geist aus Hellas herüber, dann sind CICCADA wieder da. Strömt eine leichte und tänzerisch verträumte Stimmung über ganz Europa, tragen CICCADA die Kompositionen ihres dritten Albums vor.
Nachdem das Kern-Trio um Flötist/Keyboarder Nicolas Nikolopoulos, Gitarrist Yorgos Mouhos und Sängerin Evangelia Kozoni fünf Jahre nach Gründung im Jahre 2010 mit ´A Child In The Mirror´ und weitere fünf Jahre später ebenfalls über „AltrOck Productions“ mit ´The Finest Of Miracles´ und ihrer Stilistik des Artrock aus Folk und Jazz für Aufsehen sorgten, dauerte es jüngst sechs Jahre bis zur Veröffentlichung von ´Harvest´.
Heuer wird jeder Hörer vom Gesang von Evangelia Kozoni und Dimi Spela gleich in doppelter Hinsicht gefangen genommen. Dass Evangelia Kozoni durchgehend auf Englisch singt und einen Gesangspartner vorzuweisen hat, verwundert im ersten Moment. Sehr präsent im Bandsound sind dagegen wie ehedem natürlich Flöte und Klarinette, aber auch Saxofon und Cembalo vertreten. Diese Verspieltheit im Winde, wenn sich Folk, Rock und Jazz vereinen, sind die Besonderheit von CICCADA.
Obwohl der Geist vieler Gleichgesinnte wie GRYPHON, GENTLE GIANT, RENAISSANCE, CURVED AIR und SPIROGYRA aus längst vergangenen Tagen zu spüren ist, klingen die Hellenen keinesfalls ewig gestrig. Selten sind allerdings direkte Klangverweise, nur für Sekunden Richtung JETHRO TULL oder PINK FLOYD möglich, denn CICCADA agieren viel zu eigenständig.
Vereinen sich Kammerrock und Folk in freier Natur auf der Frühlingswiese, erscheint mit ´Harvest´ von CICCADA wahrlich eine frische Brise.
(8,5 Punkte)
Ebenfalls lesenswert:
