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I.VORTEX – Dark Words

~ 2021 (ZOUNDR) – Stil: Hard Rock / Metal ~


Zehn Jahre nach Bandgründung präsentieren I.VORTEX ihr Debüt. Sie spielen keinen Grunge und keinen klassischen Hardrock, sie spielen einen modernisierten Hardrock, wie er seit den Neunzigerjahren allgegenwärtig ist, ohne wie diese typischen Post-Grunge-Freaks zu klingen.

I.VORTEX spielen schlichtweg einen Hardrock in der Transformation all ihrer Einflüsse. In dieser Art könnten HITTMAN, IN THE NAME und LILLIAN AXE oder wie sie alle heißen aus den Boxen krachen, wenn sie den Weg in die Gegenwart auch musikalisch zeitgemäß vollzogen hätten. Denn I.VORTEX besitzen von ihrer Härte Elemente des Metal, von ihrer Variabilität solche des Prog Metal und von ihrer Melodik natürlich welche aus dem Hardrock. Dass Gitarrist und Hauptsongwriter Axel Schick von George Lynch (DOKKEN), John Petrucci (DREAM THEATER) und Mark Tremonti (CREED, ALTER BRIDGE) beeinflusst ist, entspricht den jeweiligen Grundelementen, die sich im Sound vereinen.

Denn von Beginn an bestimmen die Gitarristen Axel Schick und Sven Swiniartzki die musikalische Ausrichtung des Quintetts aus Gütersloh. Vom Start weg sitzt zudem Heiner Wulfhorst auf dem Schlagzeughocker. Seit 2013 ist Bassist Michael Großeschallau (ex-AVELON, -DREAMOTHERGIRL) und seit 2014 Sänger Tim Schlattmann (ex-STORMBLADE) bei I.VORTEX aktiv.

 

 

Der Opener ´The Truth´ zeigt die Westfalen sogleich von ihrer Schokoladenseite. Metallisches Riffing trifft, mit wirkungsvoller, aber dezenter Unterstützung aus dem Hintergrund, auf ausgefeilten Gesang. Trotz aller Härte verbergen sich in einem Song wie ´Headlights´ auch irgendwie 70s-Brit-Rock-Anteile und Billy Idol, könnte ´Bittersweet Revenge´ Beeinflussungen von QUIET RIOT zugeben und beim Genuss von ´Different´ müssten die Anhänger von KXM hinterhergelaufen kommen. Bei letztgenanntem Song sollten ohnehin unumwunden alle Anhänger der aktuellen EUROPE auf I.VORTEX aufmerksam werden.

Mit der halben Bandhymne ´Vortex Eyes´ hat die Gruppe höchstpersönlich eine Power-Ballade in petto, mit ´Last To Know´ eine melancholische Power-Walze, mit ´Badge Of Shame´ ein melodisches Power-Karohemd und mit ´A Voice Like Them´ Hardrock zum Dahinschmelzen. Und wer buchstäblich von den prachtvollen Gitarrenläufen in dem neunminütigen Monster ´Prey´ zum Abschluss immer wieder gefangen genommen wird, der weiß, dass der Hardrock immer noch lebt.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/ivortexable

https://ivortex.bandcamp.com/merch

https://ivortex.de/


Pic: Andre Havergo
(VÖ: 11.06.2021)