PlattenkritikenPressfrisch

HIDDEN INTENT – Death End Destiny

~ 2021 (Independent) – Stil: Thrash Metal ~


Auch wenn Australien nicht wirklich auf dem Radar der hiesigen Metalgemeinde auftaucht, kommen von dort neben den üblichen Verdächtigen auch förderungswürdige junge Bands. Neben dem klassischen Aussie-Sound hat sich dort auch eine recht gute Thrash Metal-Szene positioniert aus der immer wieder hervorragende Newcomer entspringen. Neben den gerade kürzlich vorgestellten WARTOOTH können auch HIDDEN INTENT mit ihrem neusten Release überzeugen.

`Death End Destiny` ist ein klassischer Thrash Metal-Bolide, der mich irgendwie an einen Mix aus MORTAL SIN, ALLEGIANCE und ALKIRA erinnert. Man betritt kein neues Terrain, man setzt auf die klassischen Ideen in diesem Genre. Furiose Riffs, hohe Taktzahl und ein ruppiger Gesang prägen `Death End Destiny`. Und wenn, wie beim Titeltrack, ein „Hey, hey, hey…“ rausgebrüllt wird, sieht man sich schon selbst vor einer Bühne bangend stehen, mit Faust in der Luft und “Hey, hey, hey…” brüllen. [Btw, hier hat ARTILLERYs Michael Stützer einen Gastauftritt. Hey, Stützer, so geht Arschtreten und Thrash Metal. Das musste jetzt sein, in Anbetracht des enttäuschenden neuen ARTILLERY Albums.]

Das Trio aus Adelaide ist alles andere als ein echter Newcomer. 2011 gegründet, kann man auf zwei Alben und diverse digitale Singles zurückblicken. Schon `Fear, Pray, Demise` von 2018 ließ aufhorchen. War das doch ein gewaltiger Qualitätssprung vom 2013er Debüt `Walking Through Hell`.

`Death End Destiny` ist ein kompetentes Thrash Metal-Album, das weder mit Innovationen noch mit extremer Brutalität glänzt, sondern durch gut ausgearbeitete Ideen sauberen Old School Thrash Metal liefert, bei dem auch Harmonien nicht fehlen. Selbst vor der THE CHATS Barhymne `Pub Feed` machen sie nicht halt und veredeln die Mitsinghymne solide. Ansonsten regiert die Axt und sie ballern locker aus der Hüfte gepflegte Thrash-Tracks, die immer mal wieder mit groovy Passagen aufgepimpt werden. Bestes Beispiel `Succumb To The Violence`.  Anders dagegen `Forgotten Fate`, welches durch das galoppierende Riffing und die harmonisch eingearbeiteten Passagen wie aus dem „Achtziger-Lehrbuch für Thrash Metal“ klingt. Sehr geil. `Get A Dog Up Ya` klingt wie eine rasende, wütende D.R.I. Nummer, als Thrash Metal deren Stil beeinflusste. Brett.

Kurzum, HIDDEN INTENT liefern ein kurzweiliges, homogenes Album, das seriöse Thrash Metal-Fans auf ihre Must-Have-List eintragen sollten. Kritikwürdig ist nur eines: das scheußliche Cover.

(7,5 Punkte)

https://hiddenintent.bandcamp.com/album/dead-end-destiny