PlattenkritikenPressfrisch

BONGZILLA – Weedsconsin

~ 2021 (Heavy Psych Sounds) – Stil: Sludge/Stoner ~


BONGZILLA waren bei Geburtsstunde des so genannten Stoner Metal, also das Kiffer-Ding um Bands wie KYUSS und FU MANCHU, in den frühen 1990er Jahren zugegen – und haben so ein Vierteljahrhundert (inklusive sechsjähriger Pause) damit verbracht, fuzzige Riffs auszustoßen, dabei tonnenweise Hanf einzuatmen.

Wiederauferstanden aus Schall und Rauch: ´Weedsconsin´ ist ihr erster Longplayer seit 16 Jahren. Album Nummer fünf knüpft genau da an, wo ´Amerijuanican´ aufhörte. Die Gitarren tuckern in einem gemächlichen, aber schwungvollen Swing dahin, Muleboys „Gesang“ hat nichts von seiner Besessenheit verloren. Es ist, als würde man einem wütenden, alten Löwen begegnen, dem man auf den Schwanz getreten hat.

 

Einfache Formel, hohe Motivation

Das Songwriting ist ziemlich formelhaft und vorhersehbar. Aber: Was diesem Werk an Originalität und Überraschung fehlt, macht der Enthusiasmus wett; fast schon ironisch für eine Band, die so laid back und chillig ist. Aufgenommen vom leider verstorbenen John Hopkins, einem Mann, der für die Produktionen einiger der härtesten und besten Bands des Genres verantwortlich war (unter anderem HIGH ON FIRE und BORIS), ist ´Weedsconsin´ seinem Andenken gewidmet. Ein passender Tribut, wenn man bedenkt, wie knackig gut diese Platte klingt.

Mit etwas mehr als 40 Minuten Spielzeit ist ´Weedsconsin´ auch nicht zu lang. Bands dieses Genres machen oft den Fehler, indem sie Songs stupide hinausdehnen, simple Riffs und Grooves (längst etabliert durch BLACK SABBATH) totreiten. BONGZILLA hingegen bleiben kompakt – und damit relevant.

(7 Punkte)


(VÖ: 23.04.2021)