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IRON JAW – Chain Of Command

~ 2021 (Underground Power Records) – Stil: Heavy Metal ~


Ft.Worth, Texas, ist eine nicht unwesentliche Keimzelle der texanischen Metalszene und hat die Metalgemeinde mit einigen wichtigen Bands beglückt. Genau aus dieser Stadt kommt nun IRON JAW. Die fünf Herren, die sich hier zusammengefunden haben, sind Metalheads durch und durch. Hier kommen einige Jahre Metalerfahrungen zusammen. Die beiden wohl bekanntesten Namen dürften Rick Perry (GAMMACIDE, ex-WARBEAST, ex-PUNCTURE, ex-WARLOCK, etc.) und Randy Cook (ex-ROTTING CORPSE, ex-WARLOCK, ex-TEXAS METAL ALLIANCE, etc.) sein. Die beiden Herren werden von Clay MyCarty (ex-WARLOCK), Jeff Brown (TOXIC, ex-PLAGUE ALLEGIANCE) sowie Todd Pack (HORROR CULT, CREEPER, ex-HALLOWS EVE (only live), etc.) unterstützt. Wie man sieht, kommen die meisten eher aus dem Thrash Metal-Lager, liefern aber unter dem Banner von IRON JAW klassischen Heavy Metal im Fahrwasser von JUDAS PRIEST mit einer raueren Kante.

Acht Songs tummeln sich auf dem Debüt mit dem Titel `Chain Of Command`, das erst kürzlich von der Band in Eigenregie veröffentlicht wurde und nun von „Underground Power Records“ für den europäischen Markt in einer 500er Auflage lizensiert wurde.

Metal ohne Spielereien, ohne Keyboards, ohne Kindergarten-Melodien und ohne Tralala-Singalongs. Metal wie klassischer Metal klingen sollte. Rasante Riffs, treibende Drums und ein Gesang, der eine angenehme Räudigkeit aufweist und gleichzeitig aber auch screamige Elemente mit sich bringt.

Schon gleich mit dem Opener und Titeltrack des Albums stellt man klar, wo der musikalische Schwerpunkt hängt. Gesanglich wirkt man fast schon wie ein leicht heiserer Rob Halford, auch was die Art des Singens betrifft, der sich den treibenden Riffs unterordnet. Der Up-Tempo Track mit rasiermesserscharfen Riffeinlagen galoppiert einen förmlich um. Superber Einstand. Und auch das folgende `Crypt Of Rodan` läßt Verbindungen bzw. Erinnerungen zu JUDAS PRIEST aufkommen. Man macht sich noch nicht einmal die Mühe, dies zu verbergen, sondern liefert eine weitere Breitseite puren, unverwässerten Heavy Metal. Mit `Hell Hound` erinnern sie gar an THE RODS. Ob wissentlich oder unwissentlich sei mal dahingestellt. Aber eine sehr knuffige Nummer. `No Speed Limit` macht seinem Namen dann alle Ehre und fegt einen mal kurz um. Auch wenn der Track eher eindimensional gestrickt ist, fetzt das klassisch fett. `Free Or Die` gehört mit seinen galoppierenden Riffattacken für mich zu den Überflieger-Songs des Albums. Dass man bei `Step Into My Cage` frech die Screams von Halford covert, mag frech sein, rundet aber den Song klassisch ab.

IRON JAW halten sich mit dem Songwriting an klassische Heavy Metal-Vorgaben und weichen davon auch nicht ab. Innovativ ist das nicht, aber es ist geiler Heavy Metal mit den vielen Facetten des unverfälschten Metal, der einem einen wohligen Schauer über den Rücken jagt. Fans retro-orientierten Heavy Metal werden um das Teil nicht rumkommen.

(satte 8 Punkte)

https://www.underground-power.de/