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THE TREATMENT – Waiting For Good Luck

~ 2021 (Frontiers Music/Soulfood) – Stil: Hard Rock ~


Vor zwei Jahren legten THE TREATMENT mit `Power Crazy` ihr vorerst letztes Studioalbum vor und präsentierten darauf einen neuen Sänger. Die Briten gehen musikalisch konsequent ihren Weg und outen sich auch auf ihrem neuen Album als DIE britischste Band mit dem australischsten Sound.

Grundsätzlich geprägt von AIRBOURNE, AC/DC und späten ROSE TATTOO findet sich im Songwriting immer mal wieder der Drang, trotz der enormen musikalischen Nähe zu den australischen Vorbildern, etwas eigenständige Aspekte einzubringen. In diesem Fall sei hier das bluesige, fast schon schleimige `Barman` zu nennen, das Honky-Tonky-Akzente parat hält. Irgendwie nett, aber auch entbehrlich. Denn die wahre Stärke liegt in treibenden, voller Energie strotzenden Kraftnummern wie `Rat Race`, `No Way Home`, `Lightning In A Bottle`, `Let`s Make Money` etc., die zudem mit eingängigen Melodien sowie Refrains und satten Gitarren ausgestattet sind. Vertraute Mucke, ohne Wenn und Aber. Verschwitzte Arschtreter-Songs mit einem angenehmem Adrenalinfeeling gehen immer.

Nun wird sich der Angesprochene fragen, warum zur Hölle soll ich ein THE TREATMENT Album kaufen, wenn musikalisch auf dieser Ebene alles gesagt ist? Berechtigte Frage. Simple Antwort: weil’s gut gemacht ist und Spaß bringt. Und mit dem erwähnten Neuzugang Sänger Tom Rampton hat man einen Top Shouter in der Truppe, der nicht nur schreien, sondern auch singen kann.  `Waiting For Good Luck` ist selbstredend ein Album ohne jegliche Schwächen, einzig die Originalität darf man kritisieren. Aber das hatten wir ja schon.

(7 Punkte)