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SABER – Without Warning

~ 2021 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~


Obwohl es den Bandnamen SABER insbesondere an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika wie Sand am Meer gibt, versuchen es SABER seit einigen Jahren von der Westküste, von Kalifornien aus, dem Namen neuen Glanz zu verleihen. Nachdem sie im vergangenen Jahr mit einer Zwei-Song-EP via Trevor Williams Churchs Label „Church Recordings“ ihren Einstand gaben, folgt die 30-minütig schmale Debüt-LP 2021 auf den Fuße.

Dass SABER längst nicht mehr grün hinter den Ohren sind, beweist ihr Debüt ´Without Warning´, das eine Blaupause des traditionellen, Früh-Achtzigerjahre Heavy Metal darstellt, mit verwerteten Bräuchen im Gitarrenbereich aus den Siebzigerjahren, aber auch der NWoBHM, mit viel Speed und natürlich klassischem Heavy Metal. Am Bass treffen wir Dave Sanchez (HELLRAZOR) sowie an den Gitarren Jesus Decay und Yolo an, beide immens wichtig für den draufgängerischen Sound von SABER. Herausstechend ist dennoch Steven Villa (LETHAL NIGHT, SKEPTOR) am Mikrofon, dessen High-Pitched-Vocals der Musik das Herausragende mitgeben. HAUNTs Trevor Williams Church half den Jungs zudem bei den Aufnahmen und spielte das, im Bandgefüge immer noch unbesetzte Schlagzeug ein.

 

 

Der Opener ´Storm Of Steel´ begrüßt den Hörer sogleich mit einem ordentlich hohen Schrei. Klassischer, schneller Heavy Metal, der sich am liebsten in seiner Beschleunigung überschlagen würde, donnernde Drums, versiertes Gitarren-Riffing und ein Sänger, der den Background-Shouts immer die passende Antwort in den Nachthimmel hineinzurufen weiß. Die singenden Gitarren tragen danach den Titelsong ´Without Warning´ in die schönsten Sphären, inklusive superben Gesangslinien von Steven Villa. ´Midnight Rider´ entwickelt sich sogar ohne Speed zum Sing-along Ohrwurm.

Mit dem feinen ´Strike Of The Witch´, bereits von der vorhergehenden EP bekannt, geht die Band aus Los Angeles unbeirrt ihren Weg weiter. ´Outlaw´ versucht es direkt im Anschluss als urwüchsiger, eingängiger Rocker alter Schule und ´Leather Laced Lady´ als sleaziger Metaller. Doch bevor die letzte Abfahrt Heavy Metal gekommen ist, können alle nochmal gemeinsam im energischen ´We’ll Meet Again´ mitsingen. Denn der ebenso von der EP geläufige ´Speed Racer´ setzt schließlich dem Werk in Sachen Energie und Geschwindigkeit sowie einem brillanten Sänger nochmals die Krone auf.

SABER werden keine Revolution ausrufen. SABER spielen schlichtweg traditionellen Heavy Metal, ohne auf die Retro-Schiene zu achten. Dennoch beweisen sie mit solchen Songs, dass der Heavy Metal immer noch äußerst fit und agil ist. Selbst wenn ihnen mancherorts zu Unrecht das Besondere und Außergewöhnliche abgesprochen werden sollte, sind SABER zur rechten Zeit am rechten Ort, um das Feuer in jedem Metaller aufrechtzuerhalten. Daher haben auch „Underground Power Records“ zugegriffen und die Independent-Scheibe zur Veröffentlichung übernommen.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/SaberHeavyMetal/

https://saberheavymetal.bandcamp.com/album/without-warning