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TODD LA TORRE – Rejoice In The Suffering

~ 2021 (Rat Pak Records) – Stil: (Modern) Heavy Metal ~


QUEENSRYCHE-Sänger TODD LA TORRE gehört zweifelsohne zu den Hochkarätern im Metal-Gesangs-Kosmos, was sich ja schon bei CRIMSON GLORY andeutete. Er war und ist rückblickend der beste Ersatz, den QUEENSRYCHE für Tate in die Band holen konnten. Seitdem ging es für QUEENSRYCHE wieder etwas bergauf.

So warteten nicht wenige CRIMSON GLORY-/QUEENSRYCHE-Fans gespannt auf das angekündigte Soloalbum des Sängers, das nun vor einigen Tagen endlich veröffentlicht wurde. Man kann bereits vorab sagen, dass dieses Soloalbum nicht im Geringsten etwas mit dem Sound der erwähnten Bands zu tun hat. TODD LA TORRE geht den Weg eines ROB HALFORD mit seinem Soloprojekt FIGHT. `Rejoice In The Suffering` hat einige Momente, die QUEENSRYCHE`sche Elemente durchschimmern lassen, aber die sind in massiver Unterzahl. Der Grundtenor des Album ist klar: thrashiger, groovender, modern gehaltener Heavy Metal. Stichworte wie FIGHT, `Painkiller`, PANTERA, Ripper Owens, NEVERMORE, Groove Metal und „Modern“ poppen vor einem inneren Auge auf.

`Apology`, `Vexed` sowie `Crossroads To Insanity` sind die drei Tracks, die noch am meisten musikalische Aspekte seines Hauptarbeitgebers bereithalten. Ein weniger aggressiver Gesang, melodisch-proggige Elemente und klassische Gitarrenläufe, von denen man sich mehr gewünscht hätte. Nicht dass das Groove-Material schlecht wäre, im Gegenteil: `Hellbound And Down`, `Pretenders` oder `Critical Cynic` sind saubere Tracks mit Power und Groove und haben mehr zu bieten als simples Haudrauf-Gehämmere. LA TORREs Gesang ist bei diesen Nummern auch unüberhörbar aggressiver und rauer. Man merkt, dass hier beim Songwriting keine Anfänger am Werk waren. Die drei Bonustracks namens `One By One`, `Set It Off` und `Fractured` sind zwar nett gemeint, aber auch relativ überflüssig, weil eher nichtssagend.

Alles in allem ein streitbares Werk des QUEENSRYCHE-Sängers, der mit seinem Soloalbum traditionellen Fans seiner Gesangskunst einen vor den Latz knallt, aber ebenfalls zeigt, dass TODD LA TORRE auch anders – als „der QUEENSRYCHE-Sänger“ – wahrgenommen werden will.

(6,66 Punkte)