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TERMINAL BLISS – Brute Err/ata

~ 2021 (Relapse) – Stil: Grindcore/Hardcore/Punk ~


Eine weitere Punk-Supergroup gibt sich die Ehre. TERMINAL BLISS ist das neueste Projekt von Chris und Mike Taylor (PG. 99, PYGMY LUSH), die sowohl für den Gesang und die Gitarre zuständig sind, Adam Juresko (CITY OF CATERPILLAR) am Bass sowie Ryan Parrish (MAMMOTH GRINDER, IRON REAGAN) am Schlagzeug.

Laut Aussage der Band war die Zusammenarbeit schon seit längerer Zeit geplant und jeder hatte eine klare kreative Vision, wie sich ihr Sound dabei formieren sollte. Songs, die mit voller Wucht die Tür eintreten und dabei alles in Sichtweite verwüsten. Eine ultrabrutale, neue Variante in einer durchtriebenen Schnittmenge aus POISON IDEA, MINOR THREAT und THE ACCÜSED. Nur 10 Minuten Spielzeit – und volle Pulle durch die Kammer!

Schon der Opener `Clean Bill Of Wealth` ist derart von einer unheilvollen Kakophonie durchtränkt, dass man ihn zunächst für eine Art Leistungselektronik mit pulverisierendem Drumming halten könnte. Der Gesang spuckt dabei nichts weiter als hemmungslosen Trotz und Verachtung aus und die Riffs werden im Laufe der Zeit zwar etwas entzifferbarer, die Intensität bleibt jedoch durchgehend im roten Bereich.

`Anthropomorbid` folgt mit einem abscheulichen 28-Sekunden-Angriff, der mit einer ironischen Bermerkung von Sänger Chris Taylor beendet wird: „Thank You for your patience.“

Die elektronischen, teils futuristisch spuckenden Sound-Komponenten passen gut zum schnellen, aggressiven Punk und `Small One Time Fee` klingt sogar als würden THROBBING GRISTLE und VOID gemeinsam jammen, während bei `Discarded Wallet` der Punk heftig durch den Grindcore-Fleischwolf gedreht wird – tobsüchtig und im Tempo teilweise auch leicht gedrosselt.

`March Of The Grieving Droid` verlangsamt die Dinge sogar noch um einiges mehr und die Band wirft auch ein wenig Rock-Prahlerei heraus, bevor sie gegen Ende des Songs das Chaos wieder neu für sich entdecken.

Den Schlusspunkt setzt `Hidden Handed Artificial Harassment Experiment Run Amok`. Zunächst führen TERMINAL BLISS einen weiteren gnadenlosen D-Beat-Angriff durch, erliegen dann aber schließlich doch ihren neugierigen Neigungen. Die hintere Hälfte der Strecke ist mit gnadenloser Elektronik sowie Echo-Vocals gefüllt, roh und bedrohlich.

Eine derartige Bestrafung lässt sich tatsächlich nicht viel länger durchhalten als für die angesagten 10 Minuten – das sind Schmerzen von einer gnadenlos-zerfetzenden Kraft.

(7,5 Punkte)

www.facebook.com/RelapseRecords


(VÖ: 26.02.2021)