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VOLTER – High Gain Overkill

~ 2021 (Volterzone Records/Calygram) – Stil: Hardrock~


VOLTER wecken zwar den Anschein einer harten und traditionellen Heavy Metal- oder sogar Thrash Metal-Formation, entsprechen dem Habitus einer Kauz-Combo, sind aber dem Grunde nach drei Männer mit Bärten, langen Haaren und Lederklamotten, ein Whiskey in der einen Hand, eine Gitarre in der anderen.

VOLTER spielten sogar bereits im „Beergarden“ von „Wacken“, auf dem „Nitrofest“ und „Metal Gods Festival“. Lauter Festivitäten, die 2020 abgewürgt wurden. Aber die Musik lebt weiter. Lautsprecher auf 11 und angezählt.

Angezählt hatte der Wirt die Herren von VOLTER 2014 noch nicht, als sich Bassist Gregor Musiol und Schlagzeuger Anton Herrmann in der Kneipe zur Gründung von VOLTER entschlossen – seit Januar 2019 in Eintracht mit Jake Wegener an der Gitarre. 2016 hatten sie schon, ebenfalls in Trio-Besetzung, die EP ´Volter´ und 2017 das Full-Length-Debüt ´Off To War´ an den Start gebracht. Rock ‘n‘ Roll mit Arschritt wurde zum Motto.

LOUD, RAW & HEAVY steht auf ihrem Banner, oder auch: „We are VOLTER and we play Rock’n’Roll!“ Denn VOLTER sind schlichtweg die Kinder von Lemmy. MOTÖRHEAD trieft aus allen Boxen direkt heraus, so dass wir wieder bei Original, Kopie und Fälschung angekommen wären, beim Abkupfern im Sinne vergangener Jahrhunderte oder bei einer Tribute-Band unter falscher Flagge. Blasphemie? Man denke an die legendären Franzosen von VULCAIN oder neuzeitliche MOTÖRHEAD-Kinder á la NITROGODS.

Der Rock’n’Roll der Hannoveraner ist schlichtweg so Whiskey getränkt wie wir es kennen. Live geht der Sound von der Straße – hoffentlich bald – direkt unter die Haut wie der Hochprozentige in die Birne: von ´High Gain Overkill´ über das bandtypische ´Kiss My Ass´ bis zum Abwinken mit ´Messiah´s Call´. Rock’n’Roll ’til death. Und solange sich Lemmy eine Raucherpause gönnt, dürfen derweil VOLTER aufspielen.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/VolterRocknRoll/