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CULPRIT – Demo 2020

~ 2020 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~


CULPRIT waren für Seattle das, was METALLICA für San Francisco und IRON MAIDEN für England waren. So sehen es zumindest die Herrschaften um das verbliebene Urmitglied Scott Earl der US-Legende CULPRIT, der ersten weltbekannten Heavy Metal-Band aus Seattle.

CULPRIT nahmen 1980 erste Demos auf (siehe hier), gingen 1982 mit Mike Varney ins Studio, um ihr Debüt ´Guilty As Charged´ und den ersten Release von Mike Varneys „Shrapnel Records“ aufzunehmen. Sie spielten vor ausverkauften Häusern mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Leuten und erhielten für ihren Song ´Ambush´ Airplay in Dauerrotation über die gesamten Vereinigten Staaten hinweg. Doch irgendwann verloren sie alle Hoffnungen und gingen getrennte Wege. Scott Earl vergnügte sich fortan bei TKO, THE BANG GANG und ADAM BOMB.

Dennoch fanden CULPRIT im neuen Jahrhundert wieder zusammen und spielten einige Reunion-Shows: „Wacken“, „Legions of Metal Fest“ und „Keep It True“ sowie mehrfach „Headbangers Open Air“. Unterdessen hat Scott Earl (Bass) mit einer frischen Mannschaft – Gabriel Colon (Gesang, ex-WHITE WIZARD), Fred Aching (Drums) und dem bereits mehrere Jahre bei CULPRIT aktiven Patrick Abbate (Gitarre) – die Basis nach Los Angeles verlegt und zehn neue Songs geschrieben, die sie Anfang 2021 mit Produzent Kelly Gray (ex-QUEENSRYCHE) aufnehmen und unter dem Titel ´Layin Down The Law´ veröffentlichen wollen.

Vorab konnten wir vier Lieder aus dem Hause CULPRIT in ihrer Demo-Fassung hören, die einen großen Schatten vorauswerfen. Der zukünftige Titelsong ´Layin Down The Law´ belegt schnell, dass CULPRIT aus Seattle stammen und wäre sogar auf dem HITTMAN-Comeback passend gewesen. Mit ´The Widows Wail´ gibt es klassischen 80s Metal, zudem einen Songbeginn, der wieder einmal die RUSH-Querverweise offenlegt, und mit ´Hellbound´ zieht sogar etwas Glam Metal im Sinne von VAN HALEN ein. Die alten Zeiten kostet letztlich ´Holy Roller´ mit einem leicht orientalischen Ansatz zu jeder Sekunde über die Länge von sechseinhalb Minuten aus.

Die vier Kompositionen sind schlichtweg grandios und die Demo-Produktion klingt bereits zu diesem Zeitpunkt mächtiger als vieles, was in diesen Tagen aus dem Studio kommt. Auf dieses Comeback von CULPRIT, das erste Studioalbum seit dem Debüt 1983, dürfen wir uns mit schierer Begeisterung freuen.

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