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TOXIKULL – Cursed And Punished (Vinyl)

~ 2019/2020 (Metal On Metal Records/Dying Victims Productions) – Stil: Heavy/Speed Metal ~


IST. DAS. GEIL! Sorry für’s Schreien Leute, aber ich kann nicht anders, nachdem ich mir gerade die schweißnassen Haare aus der Fresse gewischt habe. Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten? Für mich schon, auch wenn ich ein Jahr zu spät dran bin – aber ab jetzt gibt’s Vinyl!

Man sollte einfach mal eher auf unseren Sir Lord Doom hören, wenn er wie letztes Jahr im Oktober voll abfährt. Ich bin zwar eher bekannt dafür, dass ich mich um Progressives, Avantgardistisches, die singende und screamende Damenwelt als auch Melodien für Millionen widme. Aber es schlägt in mir eindeutig immer noch das Metal Heart, wie ich gerade beim Genuss dieser Scheibe feststellen muss. Wäre auch schlecht, wenn jemand wie ich, der das Licht der Welt im „Summer of Love“ erblickt hat und in den 80ern – gerade recht zur persönlichen rebellischen Sturm-und-Drang-Zeit – die Evolution des Metal im wahrsten Sinne des Wortes „live“ miterleben durfte, seine Wurzeln verleugnen müsste.

Alleine schon das Intro ´The Summoning Pit´ bereitet nach guter, alter, spannungsaufbauender Art auf das vor, was mit dem Titeltrack ´Cursed And Punished´ seinen Lauf nimmt und eine schier „Unstoppable Force“ entwickelt!

Cursed and punished
For breaking up the spell
Cursed and punished
There’s no return from hell

 

 

Die Portugiesen shredden auf ihrem zweiten Album Nikolausi mit ihrem wilden Speed Metal dermaßen vom Schlitten, dass die Rentierschar – nicht zuletzt von Lex Thunders rasierklingenscharfen Screams aufgescheucht – panisch das Weite sucht. Das ist Speed Metal, wie er herzerfrischender nicht sein kann. Zum Bandnamen passt die grandiose Weirdness des Gesanges auf der ersten Platte ´World Circus´ unserer US-TOXIK, die Geschwindigkeit des ´Hypertrace´ von SCANNER trifft auf JUDAS‘ Speed zu ihren stärksten Zeiten – allerdings bereits schon auf den ´Painkiller´-Amphetaminen.

Die unvergleichlichen Schreie und der Spirit eines jungen God Halford im Quadrat finden sich bei ´Helluminate´ (bei dem ich mich gerade ertappe, ständig „breaking the law, breaking the law“ zu schreien, auch wenn es um „ringing the bell, take me to hell“ geht, hehe), in der PRIEST-Hommage ´Killer Night´ oder packenden Metalwalzen der Marke ´Rising Dust´ – was für eine Hymne! Wer in des Deibels Namen könnte heutzutage einem Titel wie ´In The Name Of Evil´ dermaßen authentisch Leben einhauchen? Genau, außer dem gnadenvollen KING fast niemand, ohne peinlich zu wirken, doch bei TOXIKULL bekommen Songtitel wie dieser, ´Sacred Whip´ und ´Speed Blood Metal´ endlich wieder die Bedeutung, die ihnen zusteht! JAAAAAAA!!!

Give me blood, leather highway
Bring me speed, let me die
Fists are pointing to the sky
Give me speed – give me blood – give me metal!

TOXIKULL lieben, leben und zelebrieren die ´Dark Glory´ (Abrissbirne!) des Speed Metal, können aber auch episch, was das kurze ´The Revival´ belegt. Das alles ist gewürzt mit starken Slowdown-Parts, Twin-Leads, klasse oldschool Soli und herrlichen Riffs von Michael Blade und Lex; für die Gangschaltung und das Gaspedal sind Antim „The Viking“(Bass & Vocals) und Drummer Garras (mittlerweile anscheinend nicht mehr an Bord ?) zuständig.

So reingeknallt hat bei mir in dieser Sparte zuletzt die erste TRAVELER, deren Anhängern ich diese kurzweilige Fahrt auf dem Riff-Schnellzug besonders ans Herz legen möchte. ´Cursed And Punished´ mag manche vom Slogan her an ´Branded And Exiled´ erinnern und das macht nichts, denn es macht ebenso sündig-kultischen Spaß! Dank jetziger Veröffentlichung auf würdigem Tonträger meine „Augen-zu-und-durch“ Speed Metal Scheibe des Jahres – und ja, ich habe 2020 einige gehört!

 

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