Weihnachts-Special-2020-Teil 3
~ 2019 (Captured Tracks) – Stil: Weihnachtsmusik ~
Die Chanteuse Molly Burch konnte sich bisher mit zwei Alben als US-amerikanische Singer-Songwriterin aus Austin, Texas, profilieren. Bereits das dritte Album ihrer Karriere widmet sie einem besonderen musikalischen Genre. ´The Molly Burch Christmas Album´ erschien zu Weihnachten 2019.
Trotz des äußerst rührseligen Cover-Artworks durfte bei der ausgebildeten Jazz-Sängerin mehr als nur ein gewöhnliches Weihnachtsalbum erwartet werden. Denn die Furcht vor kitschigen Schnulzen kann gerade in der besinnlichen Zeit des Advents und von Weihnachten nicht größer sein.
´The Molly Burch Christmas Album´ wäre in seiner Gesamtheit ein besinnliches und geerdetes Weihnachtsalbum, wären nicht die beiden überdimensionalen Ohrwürmer mit integriert worden. Denn selbst die beiden Eigenkompositionen, die beiden träumerischen ´Holiday Dreaming´ („It’s the holiday season, it’s the season of believing, and I’m dreaming for this reason, of you, think of it a bit like magic.“) und ´New Year Love´ („When I think of all the things in this world I could buy, there’s nothing I want more than you, I’m not lying.“) sind äußerst versunkene und gedankenverlorene Kompositionen.
Molly Burch traut sich tatsächlich, nach gut 100 bekannten Coverversionen, an den Christmas-Song der letzten Pop-Dekaden, an ´Last Christmas´ von WHAM! mit George Michael heran. Molly gibt der Komposition einen neue Note, indem sie zwischendurch von den Comedians Kate Berlant und John Early einen Dialog sprechen lässt, der eben diese Situation des gebrochenen Herzens aus dem Lied umsetzt, in der sie dann von ihm überredet wird auf die Weihnachtsfeier mitzukommen („Hey, Kate, oh my God you look amazing! Why the long face? You’re at the party now!“ – „It’s just not easy having your heart broken on Christmas.“ – „You have to move on, I’m sorry, you have to move on.“), um auch dort eine positive Stimmung zu bewahren. Dass beide natürlich immer wieder mitsingen und das Lied mit Weihnachtswünschen endet, kommt in seinem Verlauf nicht überraschend. Hinzu gesellt sich außerdem das gigantische Meisterstück ´Happy New Year´ von ABBA, das Molly Burch mehr als vortrefflich meistert.
Zur Eröffnung ihres Weihnachtsfestes hat sich Molly Burch das 1959 erstmals von Bing Crosby gesungene, aber auch von Ella Fitzgerald bekannte und hier an der Harfe perlende ´The Secret Of Christmas´ ausgesucht. Genauso klingt Dolly Partons ´Hard Candy Christmas´, wird jedoch mit der Pedal Steel von Sam Kossler besinnlich in Richtung Country getragen. Diesen musikalischen, leichten Country-Ansatz führt sie gemütlich in ´Snowqueen Of Texas´ von THE MAMAS & THE PAPAS im aufhellenden Duett mit Julian Neel fort.
Später erklingt das ebenfalls 1943 durch die Aufnahme von Bing Crosby populär gewordene ´I’ll Be Home For Christmas´ mit einer dezenten Jazz-Kante und dieser wehmütigen Gitarre. Neben ´What Do The Lonely Do At Christmas´ von THE EMOTIONS trumpft Molly Burch noch mit dem Mädels-Duett, Hand in Hand mit Jesse Woods, in Bruce Cockburns bekanntem Song ´The Coldest Night Of The Year´ auf. Nach Judy Garlands ´Have Yourself A Merry Little Christmas´ mit Kinderchor und ´Happy New Year´ beschließt die traditionelle schottische Ballade ´Auld Lang Syne´ festlich dieses Werk voll bezaubernder Weihnachtsmusik.
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