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DARK BUDDHA RISING – Mathreyata

~ 2020 (Svart) – Stil: Psychedelic/Drone/Doom ~


Spätestens die hochgelobte Projektkollaboration mit ORANSSI PAZUZU als WASTE OF SPACE ORCHESTRA beim „Roadburn“ Festival 2018 verankerte die Finnen DARK BUDDHA RISING endgültig auf der Karte der schwarzen, psychedelischen Rock-Unterwelt. Ihre Live-Shows sind eine durch und durch transformative Erfahrung, die von ihren Anhängern geradezu religiös verehrt wird, und sie sind somit eine Band, die sich zweifellos vollständig der Intuition und den Urinstinkten hinzugeben weiß.

Ihre abgrundtiefe und meditative Schallleere hat sich dabei in den letzten zehn Jahren um zahlreiche raffinierte Nuancen immer wieder aufs Neue manifestiert und seit ihrer Gründung 2007 bringen sie es nun auf stolze sieben Longplayer, wovon die ersten vier begehrte und mittlerweile ausverkaufte Privatpressungen sind, die von „Svart Records“ nachfolgend neu aufgelegt wurden.

 

 

Auch ihr jüngstes Werk `Mathreyata` ist ein einziger hypnotischer Strudel und es zieht einen mit einer Art Urattraktion und einer ungemein intensiven Spannung zunehmend in seinen Bann. Der saubere Gesang besitzt dabei eine geradezu rituelle Stärke und die stets hineingeworfenen Schreie sind mit einer Albtraumkraft gefüllt, die die grimmige psychedelische Schwere wie mit einem Messer durch das verdorbene Fleisch durchschneidet.

DARK BUDDHA RISINGs Sound-Wände sind dick und kraftvoll und ihre Musik strotzt nur so vor böswilliger Dunkelheit und halbempfindlicher Bedrohung. Der Soundtrack zur Apokalypse – langsam, unvermeidlich, endgültig. Jeder der Tracks enthält eine undurchdringliche Welt voller Schatten an Drones, und während diese durch die undurchsichtige Dunkelheit fortwährend kriechen und kriechen sucht man nur vergeblich nach einem Hauch von Licht oder Beistand.

Drone ist schon von jeher ein Sound, der sich angesichts der Standards, nach denen er arbeitet, fast schon eher schwierig anfühlt, aber es ist vor allem Bands wie DARK BUDDHA RISING zu verdanken, dass sich die Grenzen des Stils immer weiter ausdehnen und nach außen neu definieren. Durch ein enormes Verständnis für die Kunst des langsamen Brennens und ein zudem überwiegend fesselndes Songwriting entwickelt sich `Mathreyata` dadurch zu einer bloßen, zerquetschenden Kraft.

(7,5 Punkte)

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