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BAD AS – Crucified Society

~ 2020 (Sliptrick Records) – Stil: Hard Rock / Metal ~


Von wegen im Metal passiert nichts mehr! Und längst vorbei sind die Zeiten, als es hieß: „Nur waschechte Amis können so klingen und solche Musik machen!“ Ganz im Gegenteil: Diese Fülle an kreativem Input wird von begeisterten Beobachtern in den umliegenden Sonnensystemen als „International High-Class Metal from Planet Earth“ bezeichnet. Es gibt sie einfach, diese Alben, die wohlklingend, kraftvoll und interessant klingen und nach mehreren Durchgängen ihre volle Durchschlagskraft entfalten, du ständig neues entdeckst und einfach nicht mehr ohne sein willst und kannst.

Eine herrliche Ladung „Badass“ – Metal bieten BAD AS aus Norditalien auf ihrem dritten Album und liefern dabei Signature-Songs in mehreren Kategorien. Besonders der unvergleichlich kernige Gesang von Mattia Martin, der seine Klarheit in den Höhen erreicht, erweist sich als prägnantes Markenzeichen mit seiner leichten Aggressivität im mittleren Bereich, die mitunter leicht an Dave Mustaine erinnert. Dazu kommt die unvorhersehbare Frische und Originalität des Songwritings, welches jedes einzelne Stück mit starken Refrains krönt und nicht zuletzt die Fertigkeiten von Alberto Rigoni (Bass), Alessio „Lex“ Tricarico (Gitarre) und Marino De Bortoli an den Drums.

 

 

Schon der eröffnende Titelsong ´Crucified Society´ besticht als flotter Uptempo-Smasher in leichtem MEGADETH-Powerthrash-Gewand und der Explosivität von SKID ROW zu ´Slave To The Grind´-Zeiten und wer jetzt die Nase rümpft, muss nachsitzen. In die gleiche Kerbe schlägt der Riffer ´Endless Race´ – von starkem Chorgesang eingeleitet, der sich im Refrain wiederfindet, bis hin zu den geilen Screams. Keineswegs im freien Fall befinden sich BAD AS danach mit ´Free Falling´, welches groovy, fast funky eingeleitet wird und sich zu einem ausgefeilten, packend gestalteten, hardrockigen Ohrenschmaus steigert mit coolem Slowdownpart, hervorragendem Solo und allem, was das Herz begehrt.

Ein wenig unkonventioneller heavy Swing gefällig? Kein Problem, ´Divided´ stillt dieses Bedürfnis und hätte dem guten, alten ALICE COOPER sowie einem modernen LIZZY BORDEN mit seiner legeren, fiesen Theatralik ebenfalls gefallen. ´Mind Kind´ nimmt die metallische Power der ersten beiden Songs wieder auf, fährt einen süchtig machenden Refrain auf und besticht abermals durch Zwischen- und Solopart. Besonders gelungen zeigt sich der spannende Songaufbau des nächsten Hits ´Freedom´, der herrlich heavy Fahrt aufnimmt, mit progressiven Parts das komplette Spektrum abdeckt und seinerseits einige Überraschungen und Tempowechsel bereithält. So geht individueller Metal. Zur ´Final Night´ dürfen sich US Metal-Fans zwischen FIFTH ANGEL und LEATHERWOLF einfinden, um dieser Hymne zu huldigen.

 

 

Für die Mädels und Buben darf natürlich auch das Ballädchen nicht fehlen und der Leckerbissen ´Believe´ ruft Johnny Gioelli-Freunde auf den Plan, egal ob HARDLINEr oder gePELLt. Die nackte ´Truth´ beamt dich zunächst auf rockig-rollende Surfwellen, drückt jedoch den BEACH BOY gleich unter Wasser mit einem Twist zu packendem Hard Rock der Extraklasse, der erneut ein wenig an LIZZY BORDEN denken lässt. Stimmige Orgelsounds verleihen dem grandiosen, finalen Riffer ´Blackened Tornado´ eine zusätzliche Prise Dramatik, der sich inklusive gefühlvollem Mittelpart zu einem würdigen Epik-Rausschmeißer hochwütet und nochmal den LEATHERWOLF zum Heulen bringt.

Mit ´Crucified Society´ bekommt ihr den strahlenden Beweis, dass Hard Rock sehr wohl nahtlos in Metal übergehen kann und in dieser Form als Alltime-Fave zu jeder Stimmungslage in jede Sammlung gehört.

 

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