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ECHOSOUL – The End Of Darkness

~ 2020 (No Dust Records) – Stil: Power Metal ~


Kein schwindel-schwurbeliger Euro Power Metal gibt es von ECHOSOUL, sondern tighten US-Edelstahl mit mörderisch guten Vocals. Die Zielgruppe: Fans von ICED EARTH, SAVATAGE, JUDAS PRIEST und CAGE.

Aus APPARITION aus Indiana sind ECHOSOUL entstanden. Ideengeber und Hauptakteuer ist Gitarrist Guy Hinton. Er hat sich eine ordentliche Liste von exzellenten Musikern zusammengeholt und seine Vision von Metal eingeschmiedet. Als Sänger hat er Rob Lundgren, u.a. MENTALIST, POWERDRIVE, EPILOG, SCIENTIC etc, und keinen geringeren als TIM „RIPPER“ OWENS, ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH, THE THREE TREMORS, etc., verpflichtet. Da hört man schon die Sirenen läuten.

`The End Of Darkness` ist ein exzellent produziertes Power Metal-Album mit leichten Prog-Anleihen, ohne dass diesem Aspekt viel Raum geboten wird, aber es ist eben präsent und macht die ganze Kiste variabler. Beide involvierten Sänger stehen ja für höhere Stimmlagen, wobei Lundgren aber auch in mittlerer Höhe enorm ausdruckstark singen kann. Owens ist der Mann für die JUDAS PRIEST-ähnlichen Attacken. Ganz vorne mit dabei der Opener `Where Echoes Go`. Perfektes Doppelbassgeballer! Rasant geht die Nummer ab. Feinster Edelstahl. Ganz groß auch die melodischere Metalorgie `Melody Of Misery`, wobei der Gesang von Lundgren hier brilliert.

Dass Owens nur bei zwei Stücken singt, sei nur nebenbei erwähnt, denn dies macht dies Album keinen Deut minderwertiger. Denn die Tracks sind beeindruckend ausgearbeitet und offenbaren das gesamte Power Metal-Spektrum. In Stücken wie `Cobwebs Of The Mind` oder `The Alchemist` findet sich die ganze Dramatik des Power Metal wieder. Teilweise gleitet man auch in epische Phasen ab, grundsätzlich dominieren aber treibende Rhythmen. Auch bewegt man sich in den Songs zum Teil mit verschiedenen Tempos, was in Verbindung mit den erwähnten progressiven Strömungen für zusätzliche Spannung sorgt. Die Gitarrenarbeit ist vorbildlich und straight.

An `The End Of Darkness` gibt es nix zu bemängeln. Ein supersolides Power Metal Album, das sich im Rahmen des machbaren des Genres bewegt. Die ganze Spannbreite des Songwritings zeigt sich im zehnminütigen `Hangman (A Roman And The Cross)`, welches das Album beendet. Klare Empfehlung für US-Power Metal-Fetischisten.

(8 Punkte)