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LONELY ROBOT – Feelings Are Good

~ 2020 (Insideout Records) – Stil: Modern Neo Prog ~


John Mitchell ist zwar bei Formationen wie IT BITES, ARENA oder FROST* involviert und treibende Kraft bei KINO, doch sein heimliches Steckenpferd ist die Gruppe LONELY ROBOT, die er alleine prägt und auch nahezu als Ein-Mann-Show betreibt. Greift er doch selbst beim allerneuesten Album von LONELY ROBOT allein beim Schlagzeug auf die Hilfe von Craig Blundell zurück.

Der angesehene Produzent nimmt das vierte Album von LONELY ROBOT obendrein zum Anlass, nach der, mit den vorhergehenden Alben abgeschlossenen Trilogie, einen Neuanfang zu wagen. ´Feelings Are Good´ nimmt anstatt Astronautenanzügen diesmal eher persönliche, menschliche Gefühle ins Visier, obwohl der Roboter die Einleitung ´Feelings Are Good´ singen darf.

 

 

Der LONELY ROBOT zeigt sich nämlich immer dann von seiner schönsten Seite, wenn John Mitchell im Rock-/Prog-Sound eine Pop-Hook aus dem Ärmel zaubert. Ein ´Into The Lo-Fi´ wäre daher auch für IT BITES von großem Interesse gewesen. Einzig in der Single ´Spiders´ zeigt sich das Projekt härter und schräger in Ton und Rhythmus.

Als Kontrast werden die Balladen ´Crystalline´ und ´The Silent Life´ gereicht, letztere besonders dramatisch vorgetragen. Bevor jedoch die nächste Rock-Hymne ´Suburbia´ oder mit ´Keeping People As Pets´ die nächsten Asse im Spiel von LONELY ROBOT gezogen werden, erklingen ebenso schlichte Mitchell-Kompositionen wie ´Armour For My Heart´ oder ein poprockiges ´Life Is A Sine Wave´, dessen Highlight ein elegisches Solo darstellt.

Dass der Mensch und seine Emotionen vielleicht doch an erster Stelle stehen sollten, belegt der Song ´Grief Is The Price Of Love´, der die Saiten der Akustikgitarre anschlägt, und nach dem aufwühlenden Finale ´Army Of One´ einen menschlichen Ausklang bereitet. Seufz.

(7,5 Punkte)

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