~ 2020 (Pure Steel Records) – Stil: Heavy Metal ~
WALLOP sind eine dieser uralten deutschen Metalbands, die es in den 80ern zu einer recht coolen, aber insgesamt eher untergegangenen Platte bei „Bonebreaker Records“ geschafft haben, ´Metallic Alps´ von 1985. 35 Jahre später kommen die reiferen Herren mit einer neuen Platte aus dem Quark. 35 Jahre, whoa, da kann sich einiges geändert haben und es kann immer einen Schiefen reißen.
Nicht so im Falle der alten Hessen. Wo WALLOP draufsteht, ist definitiv flotter, kräftiger Heavy Metal drin und Heavy Metal, nichts anderes als Heavy Metal.
Das mag für manche Zeitgenossen schon ein Grund sein, hier nicht mehr weiterzulesen, macht es gut, Freunde, war nett mit Euch. Alle anderen, die eben HEAVY METAL mögen, der irgendwie nach 1985 klingt und alle anderen Neuerungen im stählernen Bereich konsequent ignoriert, wird das hier ein schönes Wiederhören mit einer alten Band sein, die sie genau so von früher her kennen. Alle zu spät geborenen Heavy Metal-Hipster um die 20 können sich neben ihren GLACIER-Patch noch das WALLOP Logo auf die Kutte pinnen, denn das hier ist FUCKING KULT und AS TRUE AS METAL CAN BE.
Songs? Ach ja, Songs sind wichtig. Und ja, ich war nicht ganz mit WALLOP vertraut, sonst hätte ich gemerkt, dass dieses hier eine kleine Mogelpackung ist, denn im Grunde ist es eine Neuaufnahme des Debütalbums mit ein paar Zusatztracks von den Demos und wenig neuem Material. Die Neuaufnahmen machen aber Spaß, fühlen sich nach 1985 an und werden alte und junge Headbanger zufriedenstellen.
Wer die 2008er Reissue des Debüts auf „No Remorse“ hat, wird wegen zwei neuer Songs und einer RAVEN-Coverversion ´Crash Boom Wallop´ sicher erstmal nachdenken, ob er sich das Teil kauft. Aber ich finde es gut, wirklich gut, also geil, musikalisch. Wie man es dreht und wendet, das Teil hier ist Heavy Metal aus Europa, sogenannter Eurometal, nicht übertrieben urtypisch deutsch, mit schmissigen Songs, packenden Riffs, coolem, wildem Gesang mit rauer Kante, typisch für den alten Metal. Ich mag das Album, ich mag die Band und ich mag das Label.
Also, bei den bislang nicht auf Demos oder Album aufgetauchten Songs ist sicher noch was zu sagen. ´Fun For The Nun´ ist ein mittelschneller Headbanger mit galoppierenden Riffs und Rhythmen, schönen Twingitarren hier und da, einer feinen Melodieführung, die sich angenehm in der Seele niederschlägt, einfach gehalten, unkompliziert und herzlich. Der RAVEN Song klingt, als würde John Gallagher daran teilhaben, aber wenn dem nicht so sein sollte, dann haben WALLOP ihn sehr schön umgesetzt. Insgesamt kein großer Unterschied zum Original, aber eine schöne Huldigung. Wer RAVEN covert, hat bei mir schon gewonnen, weil isso!
´Wall Of Sound´ ist ein schön speediger Teutonenbanger, der nichts mit den belgischen KILLER und ihrem ´Wall Of Sound´ zu tun hat, aber in eine ähnliche Kerbe schlägt. Flotter, straighter Heavy Metal mit coolen Gesangsmelodien, die einfach, jedoch wirklich herzlich wirken.
Keine Bewertung, weil nur Neuaufnahme bis auf die drei näher beschriebenen Songs. Aber dennoch eine schöne Scheibe, weil solche Musik schlichtweg geil ist und das Heavy Metal-Lebensgefühl von der Straße für die Straße bestens wiederspiegelt. Das hier ist absolut echt.
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