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CELTIC HILLS – Blood Over Intents

~ 2020 (Elevate Records) – Stil: Metal ~


„Forum Julii“ ist der Ort einer legendären Schlacht im Jahre 69 nach Christus, dem Jahr, das als Vier-Kaiser-Jahr in den Geschichtsbüchern steht. Hier trafen zwei der vier römischen Kaiser aufeinander, Otho und Vitellius. Wo diese Schlacht stattfand, man weiß es heute nicht sicher, denn es gab zwei Orte, die als Marktplatz Julius Caesars bezeichnet wurden, zum einen das heutige Fréjus, auf der anderen Seite das norditalienische Cividale del Friuli. Da die vorliegende Band CELTIC HILLS aus dem benachbarten Udine stammt, liegt nahe, dass sie eher letzter Theorie zuneigen…

…und darum zu ´Forum Julii´ inspiriert wurden, dem Opener ihres dritten Albums ´Blood Over Intents´. Das 2008 gegründete Trio sieht sich beeinflußt durch Death Metal und beruft sich auf Acts wie AMON AMARTH und HELLOWEEN. Besagter Opener kommt dem Begriff Death Metal noch am nächsten. Relativ hart dabei sehr eingängig kratzen die Italiener an einer Art Melo Death Light. Geschickt verbinden sie dabei klaren, aber agressiven Gesang mit thrashigen Gitarren. Mit dem dazugehörigen Video unterstreichen sie die Aussage des Songs. Es geht um die Brutalität des Krieges, um die Furcht und Angst des Kriegers. Das wird illustriert mit Szenen aus „The Gladiator“. Und es beeindruckt. Auch wenn es sicher nicht der Song des Jahres wird. ´Forum Julii´ ist es sicher wert, einmal angecheckt zu werden.

´Bloods Flow Down´ startet vielversprechend. Es wird jedoch wenig mehr daraus als eine relativ belanglose Thrash-Nummer. Warum dieser Song im Presseinfo mit CIRITH UNGOL verglichen wird, ist mir ein Rätsel. Vielleicht einfach nur, weil dieser Name im Moment eh in aller Munde ist? ´A Happy Abdicant´ wirkt zusammengezimmert aus Punk-Gitarren und einer HELLOWEEN-Melodie. Allerdings ist hier gut zu hören, Sänger Jonathan Vanderbilt (Ist das der echte Name?) könnte auch in einer Band, die MAIDEN Tribut zollt, Furore machen.

Das gelungene ´Time´ huldigt dem guten alten Speed Metal. Sogar den Akustik-Part findet der Hörer. Seltsame Sounds eröffnen ´The Snow Cover The Ground´, eine schöne melodische Nummer. Gerade die beiden letztgenannten Stücke zeigen den Weg, den das sympathische Trio gehen sollte. Melodischer, nicht zu glatt gebügelter Power Metal steht ihnen richtig gut, gerne auch mit einer Prise Thrash.

´Beer For All´, sorry Jungs, damit kann ich nix anfangen. Und der Schlußtrack ´Avari Horns´, der athmosphärisch startet, allerdings ist das Pfeifen schon völligst neben der Spur, ist noch eine kurze und flotte Thrash-Nummer. Kann man nehmen…

Für einen Longplayer sind 27 Minuten schon recht wenig. Wenn dann wie hier trotzdem noch ein paar Lückenfüller dazwischen sind, reicht es leider nicht, um vollends zu überzeugen. Bei allen Sympathien für die Udinesen, da muß noch etwas mehr kommen.

Als Download ist das Werk schon erschienen, die CD ist auf Ende Mai verschoben. Auf Bandcamp kann das Teil angetestet werden.

(6,5 Punkte)

https://celtichills.bandcamp.com/

https://www.facebook.com/CELTIC-HILLS-OFFICIAL-279464367306/