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FOES – American Violence

~ 2020 (Glacier Recordings) – Stil: Metallic Hardcore ~


7 Titel, 16 Minuten, vier bärtige Tätowierte mit Wut im Bauch… Zeitgeist getroffen. Anders formuliert: Derzeit erfreut sich, passend zu den weltweit schwierigen Zeiten unter Corona, rabiater US-Hardcore wachsender Beliebtheit. Die bislang eher unbekannten FOES decken da mit ihrer neuen EP ´American Violence´ weiteren Bedarf frustrierter Menschen nach einem Ventil für Lagerkoller & Co.

Dabei ist beachtenswert, wie gut das Quartett – bei allem Gewüte – seine Instrumente beherrscht. Klar, sie sind keine Saitenhexer in Diensten von SAVATAGE oder VICIOUS RUMORS – aber für eine Hardcore-Truppe technisch fit und versiert. Was auch an der merklichen Metal-Liebe der Mitglieder liegt. Zugleich lassen die FOES ganz gezielt andere Stile zu. So ist ´Devolved Into Humanity´ mit überraschend-verschlepptem Jazz-Drumming versehen, dazu dissonante Riffs – DILLINGER ESCPAPE PLAN lassen ein bisschen grüßen. Demgegenüber ist der Titelsong ´American Violence´ ein klassischer 3-Step-Mosh, hart und erdrückend. Unterm Strich dürften die FOES Fans von FIRST BLOOD bis MESHUGGAH überzeugen.

Auch die klangliche Qualität stimmt: ´American Violence´ haben die FOES-Songwriter Sonny Daniels und Garrett Judkins in den eigenen, cool betitelten „Doom Room Studios“ in Oregon selbst aufgenommen und produziert. Gelebte Do-it-Yourself-Attitüde. Das Material haben sie dann an die „Audiosiege Studios“ gesandt, wo Altmeister Brad Boatright alles noch veredelt hat.

Solide Leistung.

(7 Punkte)


(VÖ: 17.04.2020)