PlattenkritikenPressfrisch

STREET KOMPASS März 2020

Liebe Durchhaltende und Stay Homeler!

Was kann der Mensch in diesen Tagen besseres vollbringen, nachdem er an der frischen Luft mit reichlich Sonnenschein etwas Vitamin D getankt hat, als sich den lieblichsten Lastern der Welt hinzugeben: selber zu musizieren oder dem Treiben anderer mit wohlklingenden Klangfolgen zuzuhören.

Da auch schon das große „A“ seine Lieferungen an CDs und LPs bis Ende April eingestellt hat, kommt Ihr derzeit in den Genuss, von Euren Vorräten zu zehren. Nun gut, bei dem einen oder anderen würden diese vielleicht sogar für ein paar Jahre reichen. Doch so lange kann die breite Masse nicht warten, nicht nur der Kapitalismus ruft nach Konsum.

Alldieweil schnappt Euch ein anspruchsvolles Buch, legt gute Musik auf, und hört intensiv Musik. Zwischendurch gibt es ja zumindest für einen Teil der Bevölkerung Home Office inklusive Übernahme der Lehrerfunktion, Zombie-hafte Ausflüge in den Supermarkt, um für sich und die Großeltern Lebensmittel sowie lebensnotwendige Artikel einzukaufen.

Also, hört Musik, und vor allem: bleibt gesund. (Die wohl am häufigsten genannten zwei Wörter der vergangenen Wochen!)

Auf bald, in alter Frische!

Euer Michael

 

 

 

M o n a t s h e r r l i c h k e i t 

´II´ von DEATH THE LEVELLER

 

 


Q u i c k – R e v i e w s

 

 

ASTROSAUR – Obscuroscope
2019 (Pelagic) – Stil: Post-Metal/Prog/Jazz

ASTROSAUR wollen sicher nicht zu der ausgestorbenen Rasse gehören, die aufgrund eines astronomischen Meteoriteneinschlags von der Erdoberfläche verschwunden ist. Denn ASTROSAUR spielen ihre Instrumental-Musik wie bereits auf dem Debüt in moderner als auch abgefahrener Art und Weise.

Mehr Power und mehr Space lautet die Devise für ´Obscuroscope´, einfach mehr Riffs. Gitarrist Eirik Kråkenes, Bassist Steinar Glass und Schlagzeuger Jonatan Eikum nutzen diesmal die Spontanität und nahmen ihre auf Tournee angefangenen Songideen innerhalb von nur sechs Tagen im Studio auf.

Wer nicht auf gewöhnlichen Stoner abfährt, sollte hier in den Space-Gitarren-Sounds von Eirik Kråkenes sein Glück versuchen. Von der Gitarre dominierte Songs fliegen durch das All. Die Feinheiten aus Prog und Jazz unterstützen die Musik zusehends.

(7,5 Punkte – Michael Haifl)


RUSS BALLARD – It`s Good To Be Here
2020 (BMG Right Management) – Stil: Rock

14 Jahre nach seinem letzten Studioalbum `Book Of Love` taucht RUSS BALLARD mit seinem zehnten Studioalbum auf. Aber Stop, bei genauer Analyse stellt sich heraus, ganz so neu ist es nun auch wieder nicht. 2015 war es schon als digitaler Download erhältlich und nun hat man das Ding auch auf CD/LP veröffentlicht.

BALLARD ist überwiegend als Songwriting-Söldner bekannt. Und da hat er es drauf. Namen wie u. a. KISS, ACE FREHLEY, SANTANA, ROGER DALTREY haben schon auf seine exzellenten Fähigkeiten zurückgegriffen. Aber auch gigantische Hits aus den Siebzigern sind aus seiner Feder. Man nehme nur `New York Groove`. Dieser findet sich auch in einer BALLARD-Variante auf dem Album. Sehr cool. RAINBOWs `Since You`ve Been Gone` stammt auch von ihm und hier liefert er eine sehr ruhige Piano-Variante. Neben diesem bekannten Material gibt es auch neue Kompositionen, die ein weites Rock-Spektrum abdecken. Mal etwas rockiger wie `The First Man That Ever Danced`, groovig `Kickin` The Can` mit hohem Ohrwurmfaktor oder eine schlichte Blues Nummer wie `Proud Man`.

RUSS BALLARD hat es nicht verlernt, tiefgreifende, gute Rocksongs zu schreiben. Seine Stimme ist immer noch charismatisch und eigenwillig. `It`s Good To Be Here` ist auf eine Art ein unspektakuläres Rockalbum, das sich aber auf Dauer zu behaupten weiß, wenn man sich auf BALLARD einlässt.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler)


BOMBS OF HADES – Phantom Bell (EP)
2020 (Black Lodge/Rough Trade) – Stil: Death Metal

BOMBS OF HADES gehören zu den Extrem-Metallern. Vom schwedischem Crust-Punk ging es über Death Metal hin zu mehr Doom und Prog.

Jonas Stålhammar (AT THE GATES, GOD MACABRE, THE LURKING FEAR, ex-CRIPPLED BLACK PHOENIX, ex-THE CROWN) führt die Band auf dieser Vier-Track-EP hinüber zu neuen Weiten. Wenn die zwei Eigenkompositionen den weiteren Weg der Band aufzeigen, darf man sich auf mehr Groove und unterschwellige Synth-Klänge einstellen. Interessante Heavyness, passend zur Jetztzeit.

Zur Auffüllung der EP folgen noch eine Coverversion der FLOWER TRAVELLING BAND aus Japan (´Kamikaze´) sowie eines aus dem 1969er Debüt von TOWNES VAN ZANDT (´Lungs´).

Es bleibt spannend.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


DEMONHEAD – Black Devil Lies
2020 (Fastball-Music) – Stil: Metal

Bereits letztes Jahr digital veröffentlicht, spielen die Australier DEMONHEAD auf dem gerade in diesen Tagen physisch veröffentlichten zweiten Album mit der Frische und Catchyness eines NIGHT DEMON auf und verbinden das mit Trademarks von METALLICA und DANZIG. Melodie trifft auf gesunde Härte und auch NWoBHM-Gitarren und Soli. Dabei überzeugt Sänger und Gitarrist Dave „Squid“ Lowers mit einer unverbrauchten, leicht aggressiver, rauer, aber stehts wohlklingender Stimme in allen Tonlagen. Er zupfte auch mal Bass bei den großartigen ENVENOMED, die mit Gitarrist Anthony „Mav“ Mavrikis das gleiche Ass im Ärmel haben – das alleine macht DEMONHEAD für mich schon unverzichtbar. Die Grölfraktion kann sich live auf „Ooh-Ooh“ Parts freuen, der Rest genießt einfach die Power.
Anspieltipps: Eigentlich alles, aber wem ´Against The Grain´, der Groover ´Ritual´, das riffende ´Children Of The Night´ mit Powerthrash-Einlagen oder das vielschichtige ´Blood Debt´ gut abgeht, muss sich mit dem Lasso einfangen lassen, denn dann sind wir noch nicht mal bei der Hälfte des Albums und die Jungs machen auch auf dem Rest keine Gefangenen.

(8,5 verteufelt ungelogene Punkte – Less Lessmeister)


EILERA – Waves
2020 (Inverse Records) – Stil: Genre: Singer-Songwriter/Folk-Rock

Sanft umarmen dich zu Beginn die Wellen des weiten Ozeans zu Chorgesang und folkigen Klängen. Von eben diesen Wellen nach ihrem Burnout gerettet, beschreibt die französischstämmige Eilera die Energie, Kraft, Schönheit und Ruhe des kühlen Nasses (nein, nicht Bier!) auf ihrem fünften Album. Tja, nicht nur total Verrücktes kommt aus Finnland sondern auch zarte Klänge – aber genau wie die durchgeknallten Sachen äußerst kreativ und überzeugend.

Eilera selbst kommt wie auch unsere verehrte Kari Rueslåtten aus dem Melodic Death Metal und hört sich selbst an wie die Schwester von Björk und unserer Lena (kommt schon, bleibt Ernst – im Studio hat sie ja schon was hingekriegt!). Ihre neuen Kompositionen, die in manchen Momenten gar die Ruhe von R.E.M. ausstrahlen, rauschen sehr organisch und unprätentiös in meine Ohren und werden untermalt von reichhaltiger Instrumentierung zu Percussion und Akustikgitarre, doch auch die Elektrische darf solieren und zu keltisch-folkigen Abgehrhythmen ausflippen (´Roll With The Waves´).
Weitere Anspieltipps: ´Sea Widow´, ´Soulmates´, ´Shades Of Blue´ und die avantgardistische Drumeruption ´Une Vague´.

(Pflicht für zartfließende Entdecker – Less Lessmeister)


ELECTRIC LITANY – Under A Common Sky
2019 (Apollon Records/Plastic Head Distribution) – Stil: Post Rock/Art-Pop

Der Hellene Alexandros Miaris veröffentlicht mit seiner Band ELECTRIC LITANY bereits das dritte Album. Zwischen Komposition und Aufnahme, zwischen Korfu und London, entstanden Songs im Scheitelpunkt aus Post Rock und Art Pop.

Folglich darf der geneigte Hörer eine Vorliebe für melancholische Schwelgereien, für liebliche Träumereien und sphärische Klänge im Pop aufbringen. Eine Affinität zu Electro-Sounds wäre ebenso von Vorteil.

Eindringliche Lyrik aus dem Hier und Jetzt bestärkt das Songmaterial von ELECTRIC LITANY.

 

(7,5 Punkte – Michael Haifl)


ENVY – The Fallen Crimson
2020 (Pelagic Records) – Stil: Post Hardcore/Metal

Japans ENVY melden sich nach fünf Jahren zurück in der Szene. Tatsächlich kann die Post-Hardcore-Band nach mehr als 25 Jahren immer noch atmosphärisch und melodisch agieren – im Screamo und Postcore, mit Ambient und Pop geschmückt. Und dies nach dem Neustart der Formation im Jahre 2015 in Neubesetzung.

Sänger Tetsuya Fukagawa führt ENVY mit seinem markanten Gesang als auch seinem gewöhnlichen Sprechgesang in die nächste Dekade. Nicht jeder Song vollzieht sich dabei im selben Aufbau, drei Gitarrenschichten werden sogar übereinandergestapelt, jede Komposition besitzt eine eigene Stimmung und Atmosphäre.

Es gibt höchstwahrscheinlich Mithörer, die aufgrund der Abwechslung und Epicness vom bisher besten Studio-Werk ENVYs sprechen.

(8 Punkte – Michael Haifl)


GRAVEBREAKER/ROAD WARRIOR – Split (7inch)
2020 (Gates Of Hell Records) – Stil: Heavy Metal

Auch eher so ein Nerd-Ding, die Split-7inch der Australier ROAD WARRIOR zusammen mit den Schweden GRAVEBREAKER.

Ebenfalls auf 500 Kopien limitiert kommt die 7inch in simplem schwarzen Vinyl.

Gewinner sind die Schweden GRAVEBREAKER mit dem Song `Death Promise`, die mit einem treibenden, NWoBHM-beeinflußten Rocker Arsch treten.

ROAD WARRIOR nutzen die 7inch um einen Vorgeschmack auf das kommende, zweite Album zu geben. Wobei `Death In The Heels On Wheels` wohl nicht auf `Mach II` sein wird. Ein Okay-Track, der nicht wirklich umhaut. Kann, muss man aber nicht haben.

(ohne Wertung – Jürgen Tschamler)


GREAT WHITE – Stage
2020 (Deadline Music) – Stil: Hard Rock

Das 1995er Live-Album `Stage` von GREAT WHITE wurde neu aufgelegt. Warum? Das Album ist weder rar noch teuer zu erwerben. Die einzige Neuerung in diesem Fall ist, dass es nun auch als Do-LP zu erwerben ist. Bonustracks gibt es keine.

Auf `Stage` finden sich zwei GREAT WHITE-Shows aus der ersten Hälfte der Neunziger. Auf der ersten CD findet sich die Show vom „The House Of Blues“ in Los Angeles von 1994 und auf der zweiten eine Show aus Anaheim, „The Celebrity Theatre“ vom 24. July 1993. Beide Shows haben einen exzellenten Sound, aber im Vergleich zu früheren GREAT WHITE-Alben wie `Live In New York` oder `Recovery: Live!` wirkt die Band recht zahm. Interessant ist allerdings der Umstand, dass auf dem 1994er Album `Sail Away/Anaheim Live` die Live-CD von der gleichen Show stammt, aber mit einer anderen Setlist!? Keine Ahnung was da passiert ist.

Anyway, kein wirkliches Kaufargument für den Durchschnittsfan. Nerds werden eventuell aufgrund der veränderten Setlist bei der Anaheim-Show zugreifen oder weil es nun auch als Vinyl erhältlich ist.

(ohne Wertung – Jürgen Tschamler)


HAND OF FATE – Messengers Of Hope
2017 (Independent) – Stil: Melodic Metal

Aus Griechenland kam schon vor einiger Zeit ganz still, heimlich, leise und unbemerkt neues Futter für den Frauenbeauftragen, doch ich hab’s doch noch eingefangen.

Erfreulicherweise heben sich auch HAND OF FATE ab von dem ganzen Wust aus mittelmäßigen Female Fronted Metalbands.

Kein Pseudo-Operngeträllere, sondern eine sehr angenehme Stimme bezirzt den Hörer meist in ihrer wunderschönen mittleren Tonlage während die Band dazu unkitschigen Metal aus den Rohren feuert und die symphonischen Elemente auf einem songdienlichen Level hält.

Anspieltipps sind ´No Plaything´, ´Touched By An Angel´, und ´Fading Dreams´

(8 hoffnungsvolle Punkte – Less Lessmeister)


HATHORS – Grief, Roses And Gasoline
2020 (Noisolution) – Stil: Rock

HATHORS starten neu durch. Ein Trio aus der Schweiz. Das vierte Album, aber in Neubesetzung ein Neuanfang. Aufgenommen im Band-eigenen Studio in Winterthur.

Gitarrist/Sänger Marc Bouffè war fleißig. Und das Songmaterial klingt so frisch als wäre das Trio ein echter Newcomer. Gemeinsam mit Schlagzeuger Dominique Destraz (DEATH OF A CHEERLEADER) und Bassist Marco Naef (THE NIGHT IS STILL YOUNG, NAVEL) zelebriert er Rock. Alles unter dem Banner Hathors, Rock unter dem Banner der ägyptischen Göttin der Liebe und der Schönheit. Hathor bedeutet in etwa “Haus des Horus”.

Rock und nochmals Rock. Okay, es gibt auch Punk und Grunge. Alles zumeist in zwei- bis dreiminütigen Kompositionen vorgetragen. Zack.

(7,5 Punkte – Michael Haifl)


JOVIAC – Here And Now
2020 (Inverse Records) – Stil: Progressive Melodic Rock/Metal

Mit einem leichten MARILLION-Touch beginnt die famose Fahrt unter finnischer Flagge, nimmt aber rasch an Fahrt zu. Auf dem zweiten Longplayer wird gezockt, dass dem SPOCK der BEARD grau wird und auch gesanglich wird eines der längeren ´Straws´ (sehr geiler Prog-Hit!) gezogen. Sehr ansprechend, was uns hier aus den Boxen beglückt. Ein wenig MAGELLAN – besonders wegen den klasse Refrains – wunderbare Wechsel zwischen Ruhe und Drive und die instrumentalen „Show-Offs“ kommen einfach auf den Punkt, anstatt sich in sinnlosen Frickeleien zum verlieren. BÄM! Und schon wieder ein verdammter Proghit: ´Here And Now´, der die Sache sogar mit einem rockigen AOR Feeling angeht. Im Kino hätte man von einem „M. Night Shyamalan – Twist“ gesprochen, denn danach weicht, bzw. geht der AOR eine Liaison mit Bands wie MARILLION ein, um in einem Progmetalepos zu explodieren. Wow – in dieser Form ganz selten bis nie gehört. Spätestens bei ´Crossfire´ überlegt man, wer außer Bands wie ASIA, ROCKET SCIENTISTS oder neuerdings XILLA Kommerzialität mit musikalischen Fertigkeiten dermaßen perfekt verknüpft hat. Also merke: JOVIAC. Ganz, ganz groß.

(Wer „Prog” im Herzen trägt, schlägt zu! – Less Lessmeister)


KHYMERA – Master Of Illusions
2020 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Hard Rock

Wolle rocke? Könne mache! Nehme KHYMERA und freue!

Elf Songs lang werden Freunde des melodischen Rocks auf den Spuren VICTORY oder PINK CREAM 69 voll bedient und das ist kein Wunder, denn am Mikro agiert niemand geringeres als Dennis Ward (Bassist und Produzent, u.a. UNISONIC, ex-PINK CREAM 69, live auch bei GUS G.), der seine Fähigkeiten als Sänger bereits auf drei vorangegangenen Alben von KHYMERA – was als Projekt von dem italienischen Musiker und Produzenten Daniele Liverani und KANSAS-Legende Steve Walsh begann – unter Beweis gestellt hat.

Klar, wer mich kennt, weiß, was jetzt kommt: ein direkter Recall zum H.E.A.T. Festival oder anderen Events, die sich für Hard Rock stark machen. Tanzen, GPS, tanzen! (Tanz Du mal mit deinem Gps-Gerät über die Wiese oder hüpfe Love in das Feld des Bauern … – Anm. d. Red.)

(7 Punkte – Less Lessmeister)


LOOSE SUTURES – Loose Sutures
2020 (Electric Valley) – Stil: Garage/Punk Rock

Erst im Juni 2019 aus der Taufe gehoben, enterten die vier aus Sardinien stammenden Italiener von LOOSE SUTURES bereits im Herbst letzten Jahres das Studio, um ihr selbstbetiteltes Debütalbum einzuspielen, welches dieser Tage das Licht der Welt erblickt. Musikalisch hat sich das Quartett einem wüsten und wilden Mix aus Fuzz, Garage- und Punk Rock hingegeben, was man früher mal ganz treffend und einfach als Crossover bezeichnet hat.

Neun Songs (inklusive einer Coverversion des THE LAUGHING DOGS-Titels `I Need A Million`) sowie fünf, zwischen die Stücke platzierte, teils gesprochene Sequenzen/Zwischenspiele (hier schlicht und einfach mit `I – V` betitelt), die die doch etwas eintönige Marschroute von `Loose Sutures` etwas auffrischen, finden sich auf dem Erstlingswerk der Italiener. Und somit kommen wir also auf insgesamt 14 Hörerlebnisse/Beiträge, die allesamt die radikale Attitüde des Punk Rock atmen. Allein schon die verzerrten, wütend herausgebrüllten Tiraden des Frontmanns sind ein eindeutiger Beleg hierfür. Die Instrumentierung ist auffallend Bass-lastig und mit „schrägen“ Gitarren aufgemotzt, sehr schlicht und einfach ausgefallen.

Als Randnotiz sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich auf dem Song `Lie` kein Geringerer als Trevor Peres von OBITUARY die Ehre als Gastmusiker gibt. Zwar nicht sonderlich spektakulär das Ganze, tritt aber trotzdem ganz ordentlich in den Allerwertesten. Cool!

(7 Punkte – Armin Schäfer)


MADSIUS OVANDA – Talking Underwater
2020 (popup-records/Soulfood) – Stil: Dream Pop

MADSIUS OVANDA mögen seit langem klassische Musik und good old Jazz. Noch mehr liebt das Duo, Carina Madsius und Pia Ovanda, den Dream Pop. Mit eigenen Mitteln haben die Wahl-Berlinerinnen ihr Debüt auf die Beine gestellt und ebenso selbst produziert. Hier treffen psychedelische Sounds in den blauen Wolken auf gefühlvollen Pop. Der Traum des Dream Pop. Dazwischen packen sie neben einigen überraschenden Ideen auch R’n’B.

Komplex und dennoch schön geschmeidig fällt die Musik auf ´Talking Underwater´ aus. Song für Song ein Traum in lila. Dennoch ist etwa ´Past Is Past´ mehr als der Rest dem Pop verhaftet, aber gut unprätentiös. Dagegen fallen ´Who Are You´ und ´My Choice´ zu sehr aus dem ansonsten fein gesteckten Rahmen. Allzu poppig sind sie ausgefallen und holen den Hörer viel zu abrupt aus den schönen Träumen. Ansonsten beide Daumen, für MADSIUS OVANDA, nach oben.

(7 Punkte – Michael Haifl)


METAL CHURCH – From The Vault
2020 (Reaper Entertainment) – Stil: Heavy Metal

Was auf den ersten Blick wie Restverwertung aussieht, ist bei genauer Betrachtung eher als Überbrückungsalbum zu werten, denn auf `From The Vault` findet sich einiges an hochwertigem Material.

Zum einen wären da drei neue Songs, bei denen `Above The Madness` und `Dead On The Vine` hervorzuheben sind. Sollte dies die Marschrichtung für das nächste Studioalbum werden, dann können sich die Nörgler vom letzten Album `Damned If You Do` beruhigt zurücklehnen, es wird wieder metallischer. Hochinteressant auch Coverversionen von Bands wie RAM JAM oder NAZARETH. Die `Fake Healer`- Version von Mike Howe im Duett im QUEENSRYCHEs Sänger Todd La Torre kennt gegebenenfalls der eine oder andere vom `Classic Live` Album.

Alle 15 Songs sind bisher in der EU noch nicht veröffentlicht worden. Das kann man dann schon als Kaufempfehlung sehen. Man hat es vermieden, musikalische Leichen aus dem Keller zu holen und bietet eher starkes Material. Selbst nicht verwendete Stücke wie `Tell The Lies` oder `Mind Thief`, die nicht den Weg auf die letzten Alben gefunden haben, überzeugen umgehend. Knapp 80 Minuten hochwertige Überbrückung bis zum nächsten METAL CHURCH Album. Da kann man nicht meckern.

(8 Punkte – Jürgen Tschamler)


MOTIVE – Fight The World
2019 (Independent Release/Metal Devastation.com) – Stil: Thrash Metal

Der Phoenix-Fünfer liefert mit `Fight The World` seinen vierten Longplayer ab. Musikalisch bieten die Amis modernen Thrash Metal mit Brüllgesang. Der moderne Ton der Gitarren wird alle Old-Schooler erst einmal abschrecken. Auch der brüllige „Gesang“ dürfte dieser Klientel sauer aufstoßen. Anderseits hört man aber auch etwas DESTRUCTION von vor zehn/zwölf Jahren raus.

Die Tracks sind solide, hart und oft finden sich sogar melodische Leadgitarren-Elemente in den Stücken. `Fight The World` klingt als Albumtitel recht großkotzig, dementsprechend erwartet man irgendwas Fettes.

Letztendlich gibt es moderne Thrash Metal-Stangenware, zwar voller Enthusiasmus und dem Willen, die Musikwelt im Handstreich zu überzeugen. Dem ist nicht so. Das klingt zu bieder, unspektakulär und einfach zu 08/15. Kein Fall für die Tonne, aber auch kein Fall für eine hochwertige Thrash Metal-Sammlung.

(6 Punkte – Jürgen Tschamler)


MYSTIC PRIESTESS – Part Time Punks Sessions (EP)
2020 (Independent) – Stil: Anarcho Death/Punk Rock

Die von den fünf Damen aus Oakland selbstgewählte Stilbeschreibung trifft den Nagel exakt auf den Kopf, denn so klingt `Part Time Punks Sessions` wie ein anarchisches Überbleibsel aus den Achtziger Jahre Demo-Zeiten.

Dünner Sound, voll auf die Zwölf nach vorne abgehend drauflos geprügelt und mit der unbändigen Wut des Punk Rocks gesegnet, versohlt diese EP ordentlich Ärsche. Crossover-Truppen der Marke HERESY und Konsorten lassen grüßen!! Live aufgenommen (und daher auch herrlich authentisch) für die „Artist Archival Series“ des Radiosenders KXLU, erscheint die mittlerweile dritte Veröffentlichung der Ladys `Part Time Punks Sessions` als Kassette (auf 300 Stück limitiert sogar als „purple tape“) und in digitaler Form. Als Einflüsse des Quintetts fallen auch Namen wie beispielsweise CHRISTIAN DEATH, was mir musikalisch, trotz ordentlichem Death Rock-Anstrich, allerdings etwas fehl am Platze erscheint.

Wie dem auch sei, macht trotzdem verdammt viel Laune und für Interessenten empfehle ich die rotzige Singleauskopplung `Smoke And Mirrors` die Ihr, wie auch die vollständige EP, unter https://mysticpriestess.bandcamp.com findet. Viel Spaß!!!

(7 Punkte – Armin Schäfer)


ROSS THE BOSS – Born Of Fire
2020 (AFM Records) – Stil: Power Metal

Junge, ist sie geil geworden, die neue METAL CHURCH! Ääääh…Hui. Bin ich der Einzige, der lediglich bei den unverkennbaren Gitarrensolos vom Opener ´Glory To The Slain´ irgendwas mit der glorreichen Vergangenheit unseres verehrten Ross verbindet? Uff. Komplett umdenken, wenn das so weitergeht. Versteht mich nicht falsch, aber mit dem zweiten Streich in der Besetzung mit Shouter Marc Lopes und Mike LePond am Bass steht auch beim nachfolgenden ´I Am The Sword´ starker Powerthrash zwischen METAL CHURCH, OVERKILL, ANNIHILATOR, bis sogar hin zu meinen geliebten WILD DOGS und ihrem ´Reign Of Terror´ auf der Speisekarte, sogar teilweise mit Blastbeats! Fuck off, POSOWAR, this is fucking Metal! Was unterscheidet sich nun von der neuen Marschrichtung und könnte alte Fans streicheln? Nun ja, da wäre die ´Maiden Of Shadows´ oder ´Godkiller´, die noch etwas trues Galoppeln drin haben, aber auch eigenständisch sind.

Ansonsten bekommt ihr unter ROSS THE BOSS 2020 saustarken Metal mit David Wayne-meets- Michael Furlong (WILD DOGS)-Vocals, Screams, Growls, jeder Menge Power – aber eben keine aufgewärmte Vergangenheit. Und vielleicht ist das besser so.

(8 neugeboren-feurige Punkte – Less Lessmeister)


SABIRE – Mistress Mistress (7inch)

2020 (Listenable Records) – Stil: Heavy Metal

Die jungen Hoffnungsträger aus Australien legen eine neue 7inch vor, die auf 500 Splatter-Vinyl-Kopien limitiert ist.

Neben dem neuen, eigenen Stück `Mistress Mistress`, das ganz die musikalische Line der `Gates Ajar`-EP fortführt, gibt es noch eine EAGLES-Coverversion von `Life In The Fast Lane`, das textlich sicher den aktuellen Zustand der Band wiedergibt.

`Mistress Mistress` ist eher ein Sammlerding als ein Must-Have, denn wer will schon alle knapp 3 Minuten zum Plattenspieler laufen und das Scheibchen umdrehen!?

 

(ohne Wertung – Jürgen Tschamler)


SANDSTORM – Time To Strike
2020 (Dying Victims Productions) – Stil: Heavy Metal

Das kanadische Trio kommt aus Vancouver und wurde 2017 gegründet. 2019 veröffentlichte man sein Debüt in digitaler Form und einem Mini-Run an CDs. 100 Stück, die umgehend ausverkauft waren. Jetzt ist man bei „Dying Victims Productions“ gelandet, die das Album einer größeren Hörerschaft zugänglich machen möchten.

SANDSTORM selbst beschreiben sich als einen Mix aus 80er Jahre Schweden Metal und NWoBHM. Die Selbsteinschätzung ist ziemlich korrekt. Eventuell kann man noch einen kleinen Kauz-Faktor miteinbeziehen. Durchweg werden Mid-Tempo-Stücke geliefert und man bricht nur selten bis gar nicht aus diesem Schema aus. Einzig `Hymn To The Hell Knights` ist etwas flotter.

Das Trio suhlt sich wohlwollend in den musikalischen Abgründen  des frühen NWoBHM. Kantige Songs, schöne kauzig-bekannte Leads und dazu ein leicht epischer Gesang. Was zu Beginn etwas unkonventionell daherkommt, gefällt eindeutig nach dem dritten Durchgang. Etwas JUDAS PRIEST in ihrer Beginner-Phase, etwas BITCHES SIN da, etwas flottere WITCHFYNDE hier. Ein absoluter Retrotrip und dementsprechend für Fans dieses Genres ein Kauftipp.

(7,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


SATAN`S EMPIRE – Hail The Empire
2020 (Dissonance Productions) – Stil: Heavy Metal

Manchen Bands hört man einfach sofort an woher sie kommen. Auch SATAN`S EMPIRE machen keine Hehl aus ihrer Herkunft. England. `Hail The Empire` ist ihr zweiter Longplayer und auf diesem machen sie auch klar wofür sie stehen: Heavy Metal. Puristisch, englisch, klassisch.

Gesanglich hier und da an einen ganz frühen Biff von SAXON erinnernd, kommen auch alte CLOVEN HOOF, etwas MANOWAR und natürlich NWoBHM-Einflüsse in ihren Songs vor. Leider klingt das Schlagzeug wie eine hohle Dose und vieles, nein, alles kommt einem äußerst vertraut vor. Überraschungen blieben aus.  Auch muss ich sagen, dass der Gesang dann doch irgendwann nervig rüberkommt. Die Chöre erinnern manchmal auch an HAMMERFALL.

Die überwiegend im Mid-Tempo gespielten Stücke sind auf eine Art nett, aber anderseits auch recht unspektakulär aufgrund eines doch letztendlich eingeengten Song- Korsetts. `Hail The Empire` steht zwar für britische Metal Tradition, aber nicht für überragendes Songwriting.

(5,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


SEAFRET – Most Of Us Are Strangers
2020 (Independent/The Orchard) – Stil: Indie Pop

Jack Sedman und Harry Draper veröffentlichten unter ihrem Bandnamen SEAFRET vor nicht einmal vier Jahren ihr Debüt.

Nun legen sie den Nachfolger auf und halten das Versprechen, keinen nostalgischen Indie Pop zu kreieren. Sie führen diese Stilistik schlicht und ergreifend in die Gegenwart.

Der beinharte Anhänger war ja bereits vorab durch fünf Songs über den sich anbahnenden Sound informiert. SEAFRET sind gereift und zeigen nun allen ihre neuen Qualitäten.

 

 

 

(7,5 Punkte – Michael Haifl)


SEVEN SPIRES – Emerald Seas
2020 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Melodic Symphonic Metal

Die Fakten: Getroffen hat sich der Vierer während des Studiums im Berklee College of Music in Boston und lief bereits beim crowdgefundeten Debüt ´Solveig´ unserem Tausendsassa Sascha Paeth über den Weg, der sich wohl in die Stimme von Adrienne Cowan verliebte, Mix und Mastering übernahm und die Dame fortan in seinem eigenen Projekt MASTERS OF CEREMONY als auch live bei AVANTASIA singt.

So weit, so gut…doch was hebt SEVEN SPIRES über die Armee der unzähligen möchtegern-Nachtwünscher? Definitiv Miss Cowan, die von der Stimmgewalt zwar nicht ganz an „the-one-and-only“ Floor Jansen heranreicht (wer tut das schon?), jedoch auch mal den ARCH ENEMY rauslässt. Leider gestaltet sich die Mucke dahinter mir persönlich oft zu cheesy, operettenhaft und komplett eurometallisch, ich hätte hier gerade durch die Herkunft andere Einflüsse gewünscht, wenn nicht sogar auf US-Power gehofft. Daher natürlich fettes Futter für Szenefreaks, mir als Allrounder ist das trotz aller Skills zu wenig für die Oberliga.

Anspieltipps: Die beiden blastbeatigen Growler ´Drowner Of Worlds´ und ´Fearless´

(7 Punkte – Less Lessmeister)


THE SPACELORDS – Spaceflowers
2020 (Tonzonen Records/Soulfood) – Stil: Space / Psychedelic Rock

Mit drei extra langen Tracks (Gesamtspielzeit ca. 49 Minuten) beschließt das deutsche Trio aus Reutlingen seine Trilogie und beweist mit diesem Album eindringlich, dass sie zu den besten Space-/ Psychedelic-Rock Bands Europas gehören. Ohne Gesang wabert man sich durch einen spacigen Klangkosmos, der sich nur mit den Amis von 3RD EAR EXPERIENCE vergleichen lässt.

Eindringliche Melodiebögen in manchmal gefühlten Endlosschleifen nehmen einen auf einen wirklich abgespacten Trip mit. Mit einer enorm intensiven Atmosphäre, was einem teilweise wie eine Jam-Session vorkommt, eröffnet der längste Song des Albums, `Cosmic Trip` die Space Rock-Orgie. Zum Einstimmen geradezu perfekt.

Denn mit `Frau Kuhnkes Kosmos` steht dann das treibende Highlight des Albums an. Was für eine Gänsehaut-Nummer. Hier arbeitet sich der Song nicht von Minute zu Minute auf einen finalen Höhepunkt zu, hier ist der gesamte Aufbau der Höhepunkt. Grandios. Instrumentalalben haben ja den Ruf irgendwann langweilig und eindimensional zu klingen, `Spaceflowers´ wiederlegt diese Aussage. Ganz großes Kino. Wer auf spacigen Sound mit nie endenden Rhythmen steht muss hier zugreifen.

(8,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


VOGELFREY – Nachtwache
2019 (Metalville) – Stil: Mittelalter Metal

Mittelalterrock, natürlich in Deutsch vorgetragen, wird genauso geliebt, wie er gehasst wird.

VOGELFREY sind bereits mit dem fünften Album am Start. Sechs Hamburger, die versuchen, mit ihrer alten Musik etwas Licht in die trübseligen Tage der Gegenwart zu bringen. Eigentlich ein Widerspruch, waren doch gerade die Tage des Mittelalters äußerst düster. Doch Musik hilft in allen Lagen, Tagen und Jahreszeiten.

VOGELFREY setzen zudem noch auf die Power ihrer Songs. Sie halten sich nicht an die alten Vorgaben. Dennoch kennen auch sie Party und Spaß, verweisen aber bisweilen ebenso auf tiefgehende Beweggründe. Also Folk und Metal, vorgetragen in Trink- und Besinnungsliedern.

Gehabt Euch wohl, bis zur Live-Begegnung.

(Michael Haifl)


WARDRESS – Dress For War
2019 (Fastball Music) – Stil: Heavy Metal

1984 gegründet, versanken WARDRESS schnell in der Versenkung. Gitarrist Alex fand 2018 ein altes Demo-Tape, das ihn wieder in die Zeiten von IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, DIO und MANOWAR zurückversetzte. Flugs konnte er sogar mit seinem alten Bandkollegen, Sänger Erich, eine Band zusammenstellen.

Letztlich gingen WARDRESS in sich und holten zehn Songs aus ihrem Innersten hervor – ganz im alten Spirit. ´Dress For War´ ist schlichtweg eine Herzensangelegenheit. Jungs, die die Achtzigerjahre erlebt haben, konnten sich endlich den Wunsch, ein Album einzuspielen, erfüllen. Aufgenommen von Rolf Munkes in den „Empire Studios“ klingt die Scheibe wie eine True Metal-Scheibe zu klingen hat. Mal nach MAIDEN, mal nach PRIEST und im schleppenden Format nach SABBATH, ohne den teutonischen Ansatz zu vernachlässigen.

So einfach war die Welt, so einfach kann es sein.

(Nur für sentimentale Old Schooler – Michael Haifl)


WILLOW MAE – Song Of Songs
2019/2020 (Independent) – Stil: Folk/Poprock

Die Niederländerin Willemijn Van Helden zeigt mit ihrem Album ´Song Of Songs´ Poprock, der seinen Folk-Background nicht verleugnen kann.

Es begleiten sie die Background-Sänger Soraya Wunnink, Tom Schraven sowie Steven Favier (Schlagzeug), Victor Weigand (Keyboards), Maarten Vos (Bass), Maarten Ouweneel (E-Gitarre), Jan Van Helden (Akustikgitarre) sowie an den Blasinstrumenten Yavin Groenewegen, Robin Rombouts, David Mast, und David Wilschut und an den Streichinstrumenten Vera Van der Bie, Annie Tangberg, Jacob Plooij und Isabella Petersen.

Die 30-jährige lässt auf ihrem Debüt unter dem Künstlernamen WILLOW MAE Kompositionen sprechen, die von der Liebe handeln, von der Liebe Platons und Shakespeares.

Hinsichtlich der musikalischen Feinheiten verweilt sie einerseits bei Joni Mitchell und andererseits bei Alanis Morissette, lässt aber auch sogleich Nuancen von James Taylor oder Sting zu.

(7 Punkte – Michael Haifl)

 

 

 


Hoffen wir einstweilen, dass es der Welt besser geht,
wenn wir uns an dieser Stelle wiederhören 
Michael und das gesamte Streetclip-Team

 


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