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RIOT – Rock World

~ 2020 (Metal Blade Records ) – Stil: Heavy Metal ~


Selbst als Die-Hard RIOT-Nerd ist manchmal eine Grenze erreicht, an der man sich fragt, ob das wirklich nötig ist. In Sachen RIOT werden wir mit der „Official Bootleg“-Serie sowie mit der „Archives“-Serie erschlagen. Vieles, nee, als Fan kauft man eigentlich alles und dann steht es eben, weil hier ist eher Quantität als Qualität angesagt. „Metal Blade“ schiebt jetzt auch noch einen Release an den Start, der zwar soundlich ziemlich gut ist, in Anbetracht der alten Quellen, von wo da Material her ist, aber ich weiß nicht so Recht, warum man das brauchen soll. Das ist übrigens auch eine inzwischen berechtigte Frage zu den zuvor erwähnten Serien.

Outakes, Rough-Mixes, Alternative Versions… das meiste davon grundsätzlich bekannt, aber in leicht veränderten bzw. abgeänderten Versionen. Anders hingegen Stücke, die es nicht auf Alben geschafft haben, in diesem Fall gleich drei, und das zu Recht: `Sylvia`, `Good Lovin` und das Instrumental `Creep`, welches noch das erträglichste Stück der drei darstellt. Waren für die `Nightbreaker` Sessions aufgenommen worden. Unnötig.

Dazu: Eine frühe Demo-Instrumental-Version von `Runaway`.  Ja, schön, eine Entwicklung eines Songs zu hören und die Möglichkeit, das finale Produkt dann auf dem fertigen Album zu hören. Aber ist so etwas wichtig?

Eher interessant dann `Medicine Man`, `Magic Maker` und `Faded Hero`. Die drei Stücke sind noch von Tony Moore eingesungen und waren für `Nightbreaker` gedacht. Zwei Stücke haben es auf jenes Album gebracht, aber mit Mike DiMeo als Sänger.  Solche Songs machen dann mal Sinn.

Das Gleiche gilt für die beiden Songs mit JAG PANZER-Sänger Harry `Tyrant` Conklin, der für den Sängerjob anklopfte und `Medicine Man` und `Magic Maker` einsang. Bootleg Fans kennen die Stücke von der 7inch.

Der Album Opener nennt sich `Rockworld Theme` und stammt aus der Guy Sperenza-Ära und wurde für eine Music-TV-Show in den späten Siebzigern aufgenommen. Hätte locker auf `Rock City` gepasst. Eines der wenigen sinnvollen Stücke dieses Albums.

Anyway, ich werde das sicher auch auf Vinyl kaufen. Weil sich, wie in der Einleitung erwähnt, RIOT-Nerds gerade gerne melken lassen. Wie oft ich das Ding hören werde, sei mal dahingestellt. Mal abgesehen von fünf bis sechs Songs darf man sicher über die Sinnhaftigkeit dieses Albums diskutieren.

(ohne Wertung)