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Hoffnungslos Hoffnungsvoll

Die momentane Situation ist für keine Menschenseele schön, die psychische Belastung steigt. Materielle Sorgen dürften in Kürze viele Menschen umtreiben, insbesondere Musiker werden hiervon betroffen sein.

Von MRS. GREENBIRD, dem Singer-Songwriter-Folk-Duo aus Nippessippi 😉 , haben wir durch Sängerin Sarah eine aktuelle Schilderung ihrer persönliche Situation erhalten, die wir Euch nicht vorenthalten wollen:

Für uns hat sich durch die „Corona-Krise“ im Alltag bisher so gut wie nichts verändert. Wir hamstern nicht und kaufen nur ein, wenn wir tatsächlich etwas brauchen. Wir merken eher wie wenig man tatsächlich braucht und sind einfach nur froh, dass wir und unsere Liebsten (noch) gesund sind.

Dadurch, dass wir uns zu Hause ein Studio eingerichtet haben, arbeiten wir sowieso die meiste Zeit von zu Hause aus. Auswärts arbeiten wir nur, wenn wir Aussentermine haben oder auf Tour sind. Aktuell recorden wir eine Single für einen Newcomer und gleich danach basteln wir weiter an Album Nummer 4, welches wir spontan noch dieses Jahr rausbringen wollen, jetzt, wo so viele Konzerte ausfallen. Das war ursprünglich erst für 2021 geplant.

Wir sind wirklich rund um die Uhr beschäftigt und dankbar, dass wir ganz autark arbeiten können, ohne auf Jemanden angewiesen zu sein. Zwischendrin machen wir Büroarbeit und telefonieren mit Freunden und Familie. Auch spielen wir momentan viele kleine Facebook-Live-Konzerte und Steffen gibt Online-Gitarrenworkshops. Jeder, der uns etwas spenden möchte, darf das tun. Ganz ähnlich wie bei Hutkonzerten auch.

Vor die Tür gehen wir lediglich zum Einkaufen und unsere täglichen Hunderunden, da wir zwei ziemlich süße Australien Shepard’s haben. Langeweile kennen wir nicht. Im Gegenteil, wir haben so viel zu tun, dass uns tatsächlich Zeit für uns selbst fehlt. Das Gefühl von Einschränkung tritt wahrscheinlich erst in ein paar Wochen ein. Wir sind beide Typ einsamer Wolf. Wir lieben Menschen, sind aber unfassbar gerne alleine. Zur Zeit genießen wir es sogar, mal ein bisschen zu entschleunigen, auch, wenn wir große Angst um unsere Familien haben, die zur Risikogruppe gehören.

Wir schlafen die letzen zwei Wochen abwechselnd eine Nacht schlecht (weil wir uns Sorgen um unsere Eltern machen) und dann wieder eine Nacht super, weil wir so müde von der Nacht davor sind. In Zeiten wie diesen wird einem umso mehr bewusst wie viel einem Freunde und Familie bedeuten und wie schön es ist, Zeit mit Menschen zu verbringen, die man liebt. Deswegen sind wir auch so dankbar, dass wir vor vier Wochen noch große Vogelhochzeit feiern durften, mit all den Menschen, die uns wichtig sind. Davon werden wir noch lange zehren. Hätten wir zwei Wochen später geheiratet, wäre das schon nicht mehr möglich gewesen. Wir waren alle vollkommen unbeschwert. Corona war kein Thema.

Neben all dem Positiven haben wir natürlich auch große Existenzängste, da wir als Musiker hauptsächlich von Konzerten leben. Dieses Jahr haben wir 10-jähriges Bandjubiläum und hatten für Oktober eine ganz besondere Tour geplant: „Mrs. Greenbird and strings“, doch wahrscheinlich wird dies komplett ins Wasser fallen, weil zur Zeit jeder Künstler seine Frühjahrstermine in den Herbst verlegt und die Veranstalter sich auf nichts festlegen wollen, aus Angst vor der Insolvenz. Auch kauft gerade einfach niemand Tickets um sich bei Konzerten nicht anzustecken.

Ab dem 23.4.2020 hatten wir zudem eine 6-wöchige Frühjahrstour geplant, die jetzt nach und nach abgesagt oder verschoben wird. Ersatztermine haben wir noch keine finden können. Und ob wir unsere Sommershows spielen können, ist auch noch fraglich. Die Veranstalter schwanken zwischen Existenzangst, Ungewissheit und Überlastung… Zur Zeit können wir nur von Tag zu Tag denken und planen und hoffen, dass bald alles besser wird und wir das Virus in den Griff bekommen, sonst sieht es für uns als Indie-Künstler finanziell mehr als düster aus.

In Deutschland sind wir aber noch sehr gut aufgestellt und können uns glücklich schätzen. Ein GEMA und auch ein GVL Künstlernotfond wird zur Zeit diskutiert und wenn es richtig hart auf hart kommt, gibt es ja noch Hartz 4, wo man, wenn auch unsanft, aber zumindest erstmal aufgefangen wird. In den USA zum Beispiel stehen befreundete Künstler vor dem kompletten Aus.

Wir sind hoffnungslos hoffnungsvoll, dass sich Alles zum Guten wendet. Wir brauchen nur ein bisschen Geduld und Glaube, Liebe, Hoffnung!

 

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