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Filetstück des Tages

RUFFIANS – Same (1985)


Wenn man über die Bay Area spricht, spricht man in der Regel über die Thrash Metal-Szene sowie die dazugehörenden Bands, die das Genre immens mitgeprägt haben. Dass dort aber auch klassischer US Metal zuhause war, wird eher unterschlagen.

Eine Band, die diesbezüglich ziemlich früh am Start war und mit einer EP schon 1985 für Aufsehen sorgte, war RUFFIANS. Ihre zuerst selbstveröffentlichte EP wurde schnell zu einem Geheimtipp in der damaligen Untergrundszene. Die sechs Stücke waren für damalige Verhältnisse superb produziert und auch musikalisch auf einem internationalen Niveau. Rückblickend muss man jedoch feststellen, dass RUFFIANS nie die Aufmerksamkeit sowie den Kultfaktor zu Teil wurde wie anderen Bands aus der Bay Area.

Durch den Ausstieg von Sänger Carl Albert, der umgehend bei VILLIAN und später bei VICIOUS RUMORS unterkam, gerieten RUFFIANS noch einmal in den Focus des US Metal-affinen Fans. Doch das Verfallsdatum war somit vorgezeichnet, obwohl man mit Rich Wilde einen erstklassigen Ersatz für Albert in die Band holte. Ende der Achtziger löste sich die Band auf. Dass VILLIAN heutzutage „kultiger“ sind als RUFFIANS kann ich persönlich nicht verstehen, gerade weil die RUFFIANS-EP mit grandiosen und auch besseren Songs ausgestattet ist, die sogar kommerzielles Potential bereithalten.

RUFFIANS meldeten sich allerdings 2004 überraschend zurück, spielten im gleichen Jahr auf dem „Bang Your Head Festival“, tourten zweimal in Europa und legten mit `Desert Of Tears` 2006 ein weiteres starkes Album vor.

Erwähnter Carl Albert verstarb 1995 bei einem Verkehrsunfall.