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BONDED – Rest In Violence

~ 2020 (Century Media/Sony) – Stil: Thrash Metal ~


Zwei Ex-SODOM-Mucker, ein ex-SUICIDAL ANGELS und am Mikro ASSASSIN-Brüllbolide Ingo Bajonczak spricht für geballte Thrash Metal-Kompetenz. `Rest In Violence` ist ein hartes, ruppiges aber wenig innovatives Thrash Metal-Album. BONDED setzen auf Erfahrung und Energie. Beides kommt auf diesem Album zum Tragen. Klassisches Geballer mit den üblichen Genre-Trademarks liefert man auf seinem Debüt. Zwischen den Songs findet sich kein wirklicher Ausfall, man agiert durchweg auf einem Niveau, was für ein ziemlich geradliniges Album spricht. Die ersten Durchgänge sind okay, wenig Auffälligkeiten. Bei weiteren Durchgängen fallen dann eher die Details, allerdings wenige, auf, mit denen man sich nicht ganz in den durchschnittlichen Thrash Metal-Sumpf ziehen lassen will.

Einer oder sogar der interessanteste Song ist `The Rattle & The Snake` mit eindeutigen SLAYER-Referenzen und im Mittelteil mit wunderbar eingefügter Mundharmonika-Passage. Auch durch seine hohe Geschwindigkeit mit weniger ruppigen Grooves generell einer der Song-Highlights des Albums. Ebenso der Rauswerfer des Albums, `The Outer Rim`, kommt erst nach mehreren Gängen richtig an. Die eher groovig-harmonische Nummer will so nicht wirklich passen, geht es doch nur im Mittelteil richtig zur Sache. Aber im Gesamtkontext des Albums hebt sich der Track doch etwas von den anderen ab und entwickelt mehr Nachhaltigkeit als andere Stücke.

Standardnummern wie `Suit Murderer`, `Nu Cure For Life`, `Where Silence Reverberates` oder `Galaxy M87` überraschen wenig im aktuell hochwertigen Thrash Metal-Umfeld. Da muss man schon noch ordentlich nachlegen, um nicht im Mittelmaß hängenzubleiben oder gar in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Netter Einstand mehr nicht.

(7 Punkte)