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REAPER – Unholy Nordic Noise

~ 2020 (Iron Bonehead Productions) – Stil: Black Metal ~


„In Nomine Satanas“, was hat mir denn der Redaktionsbote da gleich zu Beginn des neuen Jahres für ein Ei, oder besser gesagt für ein Black Metal-Massaker, ins Nest gelegt? Ich bin wahrlich nicht anspruchsvoll was die Soundqualität betrifft, doch bei den heutigen, technischen Möglichkeiten mit solch einer schrumpeligen Produktion um die Ecke zu biegen ist schon echt eine Frechheit. Wo sind denn hier bitteschön die Bässe geblieben? Vielleicht hat sich das schwedische Duo ja auch gedacht, dass es mit mehr Höhen auch eine höhere Punktzahl gibt? Nix da! Ich kann mir das nur so erklären: Entweder hatte hier der Beelzebub höchstselbst die Finger an den Reglern, oder aber haben die Jungs keinen Tieftöner gefunden, der ihre „Kompositionen“ einzupfen wollte.

Wie dem auch sei, klingt ganz schön wüst das Ganze. `Unholy Nordic Noise` kredenzt dem leidgeplagten Hörer (neben einem Intro und einem Outro) insgesamt zehnmal dasselbe Stück, und das fast schon etwas dilettantisch vorgetragen, ohne Abwechslung oder gar Überraschungen – ein Song klingt wie der andere. Oder sagen wir besser neun Mal, denn immerhin besitzt der sechste Titel `Horn Of Hades` einen klitzekleinen Ansatz eines gelungenen Riffs. Ansonsten regiert sinnfreies Geboller das Gesamtbild auf diesem Album, verpackt in zwei bis drei Minuten langen Stücken, und dies ohne jegliche Songstrukturen, Breaks oder gar Tempowechsel.

Und dann noch dieses ewig, nervige Gekreische und dieser Sound – doch lassen wir das besser. Positiv zu erwähnen: Nach gut 30 Minuten ist der Spuk auch schon wieder vorbei – okay, Spaß beiseite! Damit wir uns aber nicht falsch verstehen: Auch ich mag Bands wie EMPEROR, DARK FUNERAL, frühere DIMMU BORGIR, IMMORTAL oder auch MARDUK (ganz zu schweigen von VENOM, HELLHAMMER und BATHORY) – doch das hier hat mit der Klasse genannter Formationen leider so gar nichts am Hut.

Aber egal, ich persönlich hätte es mir zu Jahresbeginn zwar etwas harmonischer und besser gewünscht, doch man kann schließlich nicht immer nur die Perlen haben. Und da ich kein Unmensch bin und eigentlich jeglicher Art von „Lärm“ irgendetwas Positives abgewinnen kann, „belohne“ ich REAPER trotz allem noch mit fünf gnädigen Zählern, denn ein bisschen Charme versprüht `Unholy Nordic Noise` ja doch auch irgendwie..

(5 Punkte)

https://ironboneheadproductions.bandcamp.com


(VÖ: 31.1.2020)