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MAGENTA & FRIENDS – Live At Acapela 2016 & 2017

~ 2019 (Tigermoth/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~


Traditionell spielen MAGENTA mittlerweile A-cappella-Shows. Eine umgebaute walisische Kapelle dient dabei als Aufführungsort: Acapela Studios, Pentyrch, UK. Samt mitgebrachten Cellisten und Oboisten sowie einem vor Ort befindlichen Yamaha-Flügel geben sich MAGENTA völlig den reduzierten Klängen hin.

Eine Special-Edition von MAGENTA & FRIENDS, gefüllt mit zwei CDs und zwei DVDs, legt derzeit Zeugnis von den Abenden des Jahres 2016 und 2017 ab. Die Gäste bei diesen Dämmerstunden waren Steff Rhys Williams (KOMPENDIUM, SMOKESTACK), Pete Jones (TIGER MOTH TALES), Angharad Brinn (KOMPENDIUM, Robert Reed) und Nigel Hopkins (u.a. Elvis Costello, Paul Young, Jon Lord, Bonnie Tyler, Chris de Burgh).

Das Besondere dieser Shows ist obendrein die überraschende Setlist, die 2016 weit mehr als die Hälfte und 2017 knapp die Hälfte der Kompositionen aus dem Solo-Schaffen der MAGENTA-Musiker offeriert. Der Abend beginnt 2016 mit den instrumental gehaltenen Songs des Gitarristen Chis Frey. 2012 hatte er ein Solo-Werk namens ´Composed´ veröffentlicht. Das Publikum applaudiert höflich, doch echte Begeisterung lässt dieses die Musiker leider erst bei den folgenden Liedern von Sängerin Christina Booth spüren. Die ausgewählten Songs aus ihren beiden Solo-Werken (´Broken Lives & Bleeding Hearts´, 2010, ´The Light´, 2015) bringen in dieser Darbietung eine jazzige Aura zum Vorschein.

Folkloristisch und elegisch im Ausklang wird es bei den beiden kurzen ´Sanctuary´-Songs von Mastermind Rob Reed. Bevor jedoch MAGENTA-Songs aufgeführt werden, folgen Lieder von Rob Reeds weiterem Solo-Projekt KOMPENDIUM, folkloristisch durch die Flöte dem Prog Rock ergeben. Der MAGENTA-Konzertabschnitt beginnt natürlich mit ´Gluttony´ von ihrem 2004er Debüt, aber es kommen ebenso Songs aus den Alben ´Chameleon´ oder ´The Twenty Seven Club´ zum Zuge.

2017 darf Christina Booth mit drei Songs ihres Solo-Schaffens den Abend eröffnen. Gitarrist/Keyboarder Rob Reed spielt aus seinem 2017er Werk ´Variations On Themes By David Bedford´ ein ´Rio Grande´, zudem ´Albartross´ und aus seinem ´Sanctuary´-Sideprojekt ´Willow´s Song´. MAGENTA gönnen aus der eigenen Diskografie dem Anhänger des 2004er Debüts sogleich ´Gluttony´, ´Envy´ und ´Greed´ sowie Kompositionen aus den Werken ´We Are Legend´, ´Metamorphosis´ und ´The Twenty Seven Club´.

Freunde von MAGENTA, die selten in Wales verweilen, können sich endlich die Abende von MAGENTA & FRIENDS in die heimische Stube holen.