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BAROCK PROJECT – Seven Seas

~ 2019 (Immaginifica/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~


Die Italiener BAROCK PROJECT schwammen mit ihrem vierten Werk ´Skyline´ auf einer Welle der Euphorie. Die erlesenen Gesangsarrangements um Sänger Luca Pancaldi krönten den songwriterischen Output innerhalb wonniger Sphären des Prog Rock. Überraschenderweise verabschiedete sich der Sänger anschließend mit dem Live-Album ´Vivo´ auf dem bisherigen, schöpferischen Höhepunkt der Gruppe. Bei dem Nachfolger ´Detachment´ musste sich Mastermind/Keyboarder Luca Zabbini den Gesang mit den Gastsängern Alex Mari und Peter Jones teilen, zudem schwenkte die Formation musikalisch dezent in Richtung ASIA und RUSH.

´Seven Seas´ führt 2019 den zuletzt eingeschlagenen Weg weiter und verfeinert ihn. Traut sich das Quintett eine Hookline zu zelebrieren, kommen gedankenverloren Erinnerungen an SAGA und ASIA auf. Für gewöhnlich werden jedoch alle Songs von Klavieranschlägen oder Akustikgitarrenklängen eingeleitet, ehe sich die Kompositionen aufbäumen, um anschließend wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Der Titelsong versucht sich in GAZPACHO-Stiefeln zum Pomp Rock aufzuschwingen, ´I Call Your Name´ begibt sich mit mehrstimmigem Gesang in die Reichweite zu YES und instrumental ebenso zu RUSH. Dagegen wacht ´Ashes´ erst nach einem Solo-Abschnitt richtig auf. Flirrende Keyboards anstatt wabernde Soli stechen im Melodic Rock-Aspiranten ´Cold Fog´ hervor, bevor ´A Mirror Trick´ den Medieval-Spirit herauslässt. Steven Wilson und MARILLION klingen hernach in ´Brain Damage´ und ´Chemnitz Girl´, das zu Beginn purer Singer-/Songwriter-Stoff ist, an. Der „Pull Me Under“-Refrain im etwas Musical-haften ´Hamburg´ beschert gleichermaßen wie die mehr als offensichtliche PINK FLOYD-Hommage mit Durga McBroom am Mikrofon zum Finale ´The Ones´ dem Hörer keinerlei Überraschungen mehr.

(7 Punkte)