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ORODRUIN – Ruins Of Eternity

~ 2019 (Cruz del Sur Music) – Stil: Doom ~


ORODRUIN wurden zwischenzeitlich fast abgeschrieben, liegt die einzige Scheibe der New Yorker tatsächlich 16 Jahre zurück. Obwohl das heutige Doom-Trio bereits seit Ende der Neunzigerjahre existiert, mussten ihre leidenschaftlichen Anhänger bis 2019 ausharren, um neues Material von Gitarrist John Gallo, Gitarrist Nick Tydelski und Schlagzeuger/Bassist Mike Puleo, der mittlerweile auch den Gesang übernommen hat, zu hören.

In all den Jahren sind ORODRUIN variantenreicher geworden. Ihr, auf die Liebe zu BLACK SABBATH und frühen JUDAS PRIEST (sic!) zurückgehender Sound steht in dieser Dekade auf einem Fundament, das ebenfalls andere errichtet haben, seien es LORD VICAR oder THE GATES OF SLUMBER. ´Ruins Of Eternity´ besitzt gleichwohl solch eine erhabene Melancholie, dass Querverbindungen zu WARNING nicht ausbleiben. Das Gitarren-Duo folgt dabei nicht nur solistisch den Spuren von JUDAS PRIEST, sondern weckt immer wieder Erinnerungen an SLOUGH FEG. Das Solo von ´Into The Light Of The Sun´ findet gar in Retro-Kreisen der Kategorie WYTCH HAZEL Anklang.

Selbst wenn die gepflegte Langsamkeit das Steckenpferd von ORODRUIN ist, warten etwa ´Forsaken´ und ´Man Of Peace´ mit schnelleren Abschnitten zum Ausklang auf, derweil ´War On The World´ durchgehend flotter gestaltet ist. Ein Augenmerk könnte die immer hysterischer werdende Gefolgschaft von ATLANTEAN KODEX auf den Titelsong werfen. ´Grave Illusion´ nähert sich dagegen dem Classic Hardrock an. 

Zu den Höhepunkten dürfen ´Letter Of Life’s Regret´ und das epische, tendenziell an CANDLEMASS ausgerichtete ´Voice In The Dark´ gerechnet werden, bei denen alle Songteile vollends begeistern. Auffällig ist nämlich ein emotionaler und gefühlvoller Gesang innerhalb der Strophen, den anschließend vielfach die Refrains nicht übertreffen können.

(8 Punkte)