PlattenkritikenPressfrisch

STREET LETHAL – Welcome To The Row

~ 2019 (Fighter Records) – Stil: Heavy/Speed Metal ~


Ich gehe mal davon aus, dass sich STREET LETHAL ganz bewusst nach dem legendären Debüt von RACER X benannt haben, was auf eine gehörige Portion Selbstbewusstsein bei der Band hindeutet. RACER X scheint aber in Spanien sowieso eine große Anhängerschaft zu haben, denn auch die Madrilenen FRENZY, so heißt übrigens auch das instrumentale Intro auf dem Debüt von RACER X, haben mit ´Loud And Clear´ ein Stück von dieser Scheibe auf ihrer ersten EP gecovert.

Nun aber zu den 2014 in Barcelona gegründeten STREET LETHAL. Nach einer EP im Jahre 2015, einem Live-Album im gleichen Jahr und einer weiteren EP 2016, allesamt selbst herausgebracht, ist die Band nun beim renommierten Madrilenischen Label „Fighter Records“ (einem Sublabel von „Xtreem Music“) untergekommen, die ihren ersten Longplayer mit dem Titel ´Welcome To The Row´ am 5. Dezember unter das Volk bringen werden. Longplayer ist hierbei vielleicht etwas hoch gegriffen, denn die sechs Stücke kommen gerade mal auf 31 Minuten. Das ist, wenn die Qualität stimmt, durchaus hinnehmbar (Ich will hier nicht schon wieder die in diesem Zusammenhang häufig zitierte ´Reign In Blood´anführen.). Und damit sind wir auch schon beim Thema Qualität.

Geboten wird klassischer Heavy- bis Speedmetal, wobei lediglich die über siebenminütige im Midtempo gehaltene Ballade ´Rulers Of The Underworld´ etwas aus dem Rahmen fällt. Und das war es auch schon. Eigentlich macht die Combo nichts wirklich falsch, aber sie löst eben mit ihrem konservativen und jederzeit vorhersehbarem Spiel auch keine Begeisterungsstürme bei mir aus. Das Album ist bestens dazu geeignet, im Hintergrund zu laufen, während man sich mit Freunden beim Bier unterhält. Obwohl…der Gesang würde mich schon etwas ablenken. Es ist gar nicht mal der Akzent bei den komplett in Englisch gesungenen Liedern, als vielmehr die doch…ich versuche es mal freundlich zu umschreiben…sehr jugendlich klingende Stimme von Sängerin Elena „Hell Rose Lethal“, deren Alter ich auf Grund dessen auf knapp sechzehn geschätzt hätte. Tatsächlich ist sie bereits 24, was aber nichts an der Klangfarbe ihrer Stimme ändert. Vielleicht hätte ich nicht parallel zu dieser Scheibe die Schweden MYSTIK und die New Yorker TOWER hören sollen. Zwischen Elena und den Sängerinnen dieser beiden Bands liegen dann doch Welten. Der Rest der Band, die seit 2017 über eine zweite Gitarre verfügt (im gleichen Jahr wurde auch der Schlagzeuger ausgetauscht), agiert solide, wobei die Gitarrenarbeit und hier insbesondere die gelungenen Soli besonders hervorzuheben sind.

In der Gesamtbetrachtung von ´Welcome To The Row´ bleibt mir aber dennoch nichts anderes übrig als zu konstatieren, dass es sich um eine Scheibe für Fans handelt, die alles kaufen was klassisch, also nach PRIEST, MAIDEN, ACCEPT und Konsorten klingt.

(6,5 Punkte)

 


(VÖ: 5.12.2019)