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Filetstück des Tages

MINDSTORM – Mindstorm (1987)


Winnipeg, im kanadischen Manitoba, ist für eine Metalband nicht gerade ein idealer Ort, um Musikgeschichte zu schreiben. Und dennoch zeigte Bandgründer und Sänger Travis Mitchell Biss und gründete MINDSTORM, die mit ihrem Debüt ein exzellentes, egozentrisches und unverwechselbares Album hinterließen. Die beiden Nachfolger waren auch nicht schlecht, aber an die Klasse des Debüts können sie nicht anstinken.

Mit im Boot u.a. APRIL WINEs Gary Moffet sowie Jerry Mercer. Beide nicht als ständige Bandmitglieder, eher als Gäste, Produzenten, Songwriter dabei Aber das ist weniger bedeutet, denn Mitchell ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Geschehens. `Mindstorm` lebt von high-pitched Vocals, ruhigen sowie perfekt ausgearbeiteten Heavy Songs. Irgendwo zwischen dezent Progressiv und Radiokompatibel. Die ruhigen Stücke haben alle, wirklich alle Radiopotential ohne dabei markant kommerziell rüberzukommen. Die härteren Nummern kann man grob zwischen TRIUMPH, STREETS, LOVERBOY und frühen RUSH platzieren. Gerade der extrem hohe Gesang Mitchells erinnert hier und da an RUSH, nur dass er deutlich harmonischer singt.

Schon im Opener `See The Future` werden die Stärken von MINDSTORM hörbar. Dass man hiernach gleich einen Track wie `Go My Way` platziert hat, verwundert, denn ist er doch das krasse Gegenteil zum metallischen Opener. Dennoch ein Highlight des Albums. MINDSTORM gelingt dieses kleine Wunder kommerziell zu wirken, ohne es zu sein und Songs zu liefern, die einfach Spaß machen, gehört zu werden. Und wenn Mitchell dann eine Komposition liefert, die sich an DIO orientiert, wie bei `End Of The Line`, und mit seinem high-pitched Gesang abrundet, weiß man, hier war ein Typ am Werk, der ein echter Nerd war. Tolles Album für sehr schmales Geld.