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MORTIFERUM – Disgorged From Psychotic Depths

~ 2019 (Profound Lore) – Stil: Death Doom ~


Der Nordwesten der USA entwickelt sich immer stärker zu einer neuen Brutstätte für abseitige Death Metal Maniacs. FETID, CEREBRAL ROT oder auch TCHORNOBOG zählen bereits nach ihren Debüts zu wahren Meistern des gutturalen Todesbleis. MORTIFERUM aus Olympia, Washington, ließen sich nun ebenfalls nicht lange bitten, und werfen nach zwei vielbeachteten Demos ‚Disgorged From Psychotic Depths’ in den Ring. Label-Heimat ist die kanadische Delikatessen-Fabrik von „Profound Lore“.

Von Fäulnis befallener Gesang. Riffs, die nach Schwefel riechen – und Trommeln, die einem den Kopf zu blutigem Brei zermantschen. Alles unverkennbare Markenzeichen der New Wave Of DM, was auch von MORTIFERUM auf eindringliche Weise kultiviert wird.

´Archaic Vision Of Despair´ eröffnet das Album dann gleich mit einem unheimlichen Bass-Ambiente, das wie ein grollender Donner durch die Boxen schallt. Doomige Gitarren und kehlige Vocals verbinden sich alsbald zu einem ersten akustischen Todesmarsch. Kein Zweifel darüber, wie abnormal dekadent dieses Material, mit seinen eindringlich-langsamen Riffs und seiner angespannten Atmosphäre, das Mark erschüttert! Die Grinding Assault produziert über den Großteil des rund achtminütigen Stücks auch in der Folge kriechende Mid-Tempo-Riffs, schafft weitere abscheuliche Sound-Schichten und quält sich reibungslos durch die düster-schweren Grooves. Knackige Drum-Fills verleihen diesem Monstrum aus schleimigen Gitarren und erbrochenem Gesang zeitweise zunehmend an Tempo, was die langsame Verwüstung nur noch weiter vorantreibt.

Während der überwiegende Teil der Stücke langsam und brütend ist, gibt es jedoch auch einige länger anhaltende Blastbeat-Passagen mit hervorstechenden Tremolo-Riffs. Bestes Beispiel dafür ist ´Inhuman Effigy´, das wie ein Alles-Raus-Angriff durch seine rasante Gitarrenarbeit und thrashigen Drums voranpeitscht. Speziell die Percussion-Leistung ist hierauf phänomenal, mit einem prägnanten Ansturm an Killer-Fills und fleischigen Pounds, die das wilde Riffing wunderbar untermauern.

Die elende Flut an grässlicher Morbidität auf ´Disgorged From Psychotic Depths´ ist geradezu makellos. Ein völlig verdrehtes und auslöschendes Album aus doomigem Death. Wieder einmal aus den tiefsten Tiefen der Grüfte!

(8 Punkte)