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BETHEL MUSIC – Victory

~ 2019 (Bethel Music) – Stil: Americana/Rock ~


BETHEL MUSIC ist ein US-amerikanisches Musiklabel als auch das Musikerkollektiv der freikirchlichen Bethel Church in Redding, Kalifornien. Seit 2001 preisen sie in einem wechselnden Ensemble Gott und Jesus Christus, gleichwohl ist die Musik auf ihrem elften Live-Werk, Studioalben sind bislang erst zwei erschienen, viel zu glorreich, um nicht von der gesamten Weltgemeinde gehört zu werden.

Zwei Jahre nach ´Starlight´ erscheint ´Victory´, das 2018 unter dem Eindruck der monatelangen Waldbrände in Redding sowie in Kalifornien insgesamt und einer lebensbedrohlichen Krankheit der Blutgefäße, die der Sohn des Direktors der Bethel Church überstehen musste, entstanden ist. Die Aufnahmen sind live und fangen perfekt den Sound auf der Bühne mit dem Publikum davor ein. Jedes Lied ist die Essenz aus Erfahrungen und Erlebnissen ihrer Sänger und Sängerinnen, von denen nur die allerbesten hier vertreten sind: Brian und Jenn Johnson, Jonathan David und Melissa Helser, Cory Asbury, Bethany Wohrle, Sean Feucht sowie weitere Größen von außerhalb wie Molly Skaggs oder Daniel Bashta. Zwar sind einige, wenige Songs bereits auf anderen Solo-Werken vertreten gewesen, doch ´Victory´ vereint diese in ihren glanzvollsten Momenten.

´Raise A Hallelujah´, gesungen von Jonathan David Helser und Melissa Helser ist die Hymne des Jahres. Eine Komposition, die sich in einer fiebrigen Atmosphäre endlos steigern will. Jonathan David Helser versteht es, das Publikum mitzunehmen und in die Ekstase zu treiben. Die angeraute Stimme Melissa Helsers setzt einen weiteren Kontrast zum Gesang ihres Mannes. Bereits bei Erstgenuss ein Garant für Gänsehaut.

Jenn Johnson bringt mit Akustikgitarre das Americana-Feeling von ´Goodness Of God´ zum Schwingen. Beim Refrain singt der Chor mit und eine nochmalige Steigerung lassen keine Wünsche offen. Außerordentlich stark entzieht sich Molly Skaggs bei ihrem Song ´Ain’t No Grave´ mit Grassroots, Folk und Country Rock dem Stadionrock. Die Musiker verstehen es, den Songs Wendungen und abermalige Entfaltungen zuzugestehen. So reiht sich ein emotionaler Höhepunkt an den nächsten.

Schon Monate vor Erscheinen des Albums ließ die Wucht des Rock Josh Baldwins ´Stand In Your Love´ zum Hit werden. Mit welch starker Stimme Bethany Wohrle zu Klavieranschlägen ´Victory Is Yours´ singt, erneut unter einer bebenden Atmosphäre, scheint nicht von dieser Welt. Auch diese Komposition zieht es nur gen Himmel. Dort halten sich bereits die Klavierballade ´There Is A Name´ und Sean Feucht am Gesang auf. Sprosse für Sprosse darf ihm gefolgt werden.

Als Newcomer im Künstlerkollektiv kann sich Emmy Rose mit der sanft aufwallenden Hymne ´Promises Never Fail´, die zu einem Orkan heranwächst, mehr als nur behaupten. Brian Johnsons ´Praise Is The Highway´ singt das Publikum, durch Videowände unterstützt, textsicher mit. Stadionrock par excellence. Die hand-clapping und foot-stomping Folk-Hymne ´Drenched In Love´ zieht das Publikum schließlich ganz in den Bann.

Die nächste Power-Ballade nennt sich ´Every Crown´ und wird von Kalley Heiligenthal in sakraler Epic-Folk-Manier herausragend gesungen. Paul McClure und Hannah McClure lassen mit ´How Great A King´ alle Lichter wie Kronleuchter schwenken. Aus Phil Wickhams letztem Werk sind zwei mit Brian Johnson geschriebenen Songs bekannt. ´Christ Is Risen´ wird durch den Gesang von Hunter G. K. Thompson zum hymnischen Softrock-Hit, ´Living Hope´ intonieren Brian Johnson und Jenn Johnson feierlich über Freiheit und Gnade, Identität und Jesus Christus. Zum Abschluss singt Cory Asbury einen seiner besten Songs namens ´Endless Alleluia´ aus seiner letzten Veröffentlichung.

´Victory´ ist in seiner Gesamtheit wahrhaftiger Stadion-Rock, den in dieser Mächtigkeit kein Bruce Springsteen, U2 oder COLDPLAY in den vergangenen Jahren vorlegen konnte.

(9,5 Punkte)