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SANTANA – Africa Speaks

~ 2019 (Concord Records) – Stil: World Music ~


Das 25. Album von Carlos Santana sorgt für eine kleine Überraschung. Der 71-jährige Gitarrist widmet sich auf ´African Speaks´ dem zweitgrößten Kontinent der Erde. Ohne ein Großaufgebot an Gastmusikern liebäugelt Carlos Santana zu keiner Sekunde mit den Pop-Charts, in die ihn vor genau 20 Jahren ´Supernatural´ ein weiteres Mal ganz weit nach oben geführt hat, sondern präsentiert ein urwüchsiges Album. In nur zehn Tagen mit Rick Rubin in dessen Shangri La Studios in Malibu aufgenommen, wählte SANTANA schlichtweg die besten 11 Kompositionen aus 49 Aufnahmen heraus. Aus der Bandbesetzung an der Seite von Santana sticht hingegen nicht Cindy Blackman Santana, Carlos‘ Ehefrau, heraus, sondern die spanische Sängerin Concha Buika.

Gleich im Titelsong ´Africa Speaks´ spielt sich der Meister zum spanischen Gesang und den African-/Latin-Rhythmen in Ekstase. Völlig entfesselt gereicht ´Batonga´, halb Englisch, halb Spanisch gesungen, zum ersten Highlight. Dazu zählt ebenso eine Adaption eines ´Abatina´ von CALYPSO ROSE in ´Breaking Down The Door´ sowie der mörderische Groove eines ´Los Invisibles´. Der Beginn des zehnminütigen ´Blue Skies´ suhlt sich dagegen ganz im Jazz-Fieber. ´Oye Este Mi Canto´ versetzt den Hörer direkt in die Siebzigerjahre zurück, hypnotisiert von Stammesgesängen. Der ungezügelte Gesang von ´Yo Me Lo Meresco´ schreit gar in die Himmelsrichtung des Southern-/Hardrock.

Abermals beweist eine Rick Rubin-Produktion, dass aus dem Rausch der Spontanität Emotionen für großartige Werke entstehen können. ´Africa Speaks´ ist eine solch beeindruckende Gemeinschaftsarbeit, aus der nicht nur Carlos Santana heraus sticht.

(8,5 Punkte)