PlattenkritikenPressfrisch

STREET KOMPASS Juni 2019

Hitze, Hitze, Hitze,

doch wir halten die Stellung, sind noch nicht am Badesee versumpft, um an dem Inhalt unserer Kühltaschen zu lecken und zu schlabbern, nein, wir leihen auch derzeit einigen Schmankerln die Ohren, so dass wir Euch in unserem monatlichen Kompass wenigstens mit ein paar Quickies hinter der Luftmatratze hervorlocken sollten.

Also, besorgt Euch ein paar Eiswürfel, legt sie auf die Stirn, oder lasst Euch Cocktails bringen, natürlich ohne Strohhalm, hier kommt unser Album des Monats Juni, ein Sunshine Pop-Album mit einer außergewöhnlichen Stimme, unsere Kurz-Reviews und einige Doom-Zugaben:

 


 

M o n a t s h e r r l i c h k e i t

´Sag es erst morgen´ von FRIEDRICH SUNLIGHT

 


Q u i c k – R e v i e w 


APHRODITE – Lust And War
2019 (Fighter Records) – Stil: Speed Metal

Die volle Breitseite in Sachen Retro-Speed Metal kommt aus Kanada und nennt sich APHRODITE. Das Trio um Frontsirene Tanza Speed hat u.a. ICE WARs Jo Steel an der Klampfe. Der Sound ist brutal Retro, sprich dünn, wie bei einem Großteil der Demos, die Ende der Achtziger veröffentlicht wurden, leider. Allerdings hat das Material doch einen gewissen Charme, gerade aufgrund dieses Aspekts. Musikalisch ist das simpler Speed Metal mit nicht unerheblichen Einflüssen von ZNÖWHITE, ACID und AGENT STEEL. Allerdings lange nicht deren Klasse.

Gesanglich liegt Madame Tanza Speed zwischen Kate von ACID und  ZNÖWHITEs Nicole Lee. Da auch der Albumtitel pures Klischee darstellt, die Mucke simpelster Speed Metal ist, können Puristen dieses Stils blind zugreifen. Mir persönlich ist das dann doch zu einfach gestrickt.

(6,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


D.A.D. – A Prayer For The Loud
2019 (AFM/Soulfood) – Stil: Heavy Rock

Mit den letzten D.A.D.-Platten konnte ich nicht viel anfangen. Das klang mir zu kalkuliert, zu modern, zu eingefahren, schlicht zu austauschbar und ist auch schon fast 8/9 Jahre her.  `A Prayer For The Loud` überrascht da in jeder Minute und zeigt eine sehr befreite Band, die umgehend auf den Punkt kommt.

Feiner Heavy Rock mit schönen Grooves, satten Melodien, tollen Ohrwürmer. Mal eher krachend metallisch, mal eher Rock`n`Rollisch, einfach einen positiven Vibe versprühend. `Musical Chains` mit seinem MOTÖRHEAD-Touch überzeugt umgehend wie auch `Happy Days In Hell`, das klingt wie frühe D.A.D.!

`A Prayer For The Loud` hat viele positive Aspekte und klingt nach mehr als nur einem amtlichen Comeback der Dänen. Hier rockt und schrubbt es ordentlich. Hoffentlich bald live.

(7,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


ROBBEN FORD AND BILL EVANS – The Sun Room
2019 (earMusic / Edel) – Stil: Blues / Jazz

Dieses überwiegend instrumentale Kleinod darf allen Musikliebhabern des Blues und Jazz ans Herz gelegt werden. Denn Robben Ford entschloss sich nach der Tournee zu seinem letzten Album ´Purple House´ kurzerhand mit seinem Kollegen der Japantour, Saxofonist Bill Evans, ins Studio zu gehen.

Die Bühnen haben die beiden bereits des Öfteren geteilt, aber auch im Studio spielten sich schon zusammen. Folglich wollten sie die frisch wiedergewonnene und von ihnen als einmalig bezeichnete Chemie nutzen, um schlichtweg zeitlose Musik aufs Tonband zu bannen. Mit Keith Carlock (derzeit STEELY DAN) am Schlagzeug und James Genus am Bass (u.a. Lee Konitz, Michael Brecker, Chick Corea) gelang ihn ein Sonnenraum voller Soul und Funk im großen Schmelztiegel des Blues und Jazz.

(7 Punkte – Michael Haifl)


GENERATION AXE – The Guitars That Destroyed The World: Live In China
2019 (ear Music/Edel Family Member) – Stil: Shredding

´The Guitars That Destroyed The World (Live In China)´ ist ein aus diversen Auftritten des Projektes GENERATION AXE in Asien mitgeschnittenes Live-Dokument. 2016 vom Gitarrenwunderkind Steve Vai (DAVID LEE ROTH, WHITESNAKE) gegründet, schlossen sich ihm bereits bei der Nordamerika-Tour 2016 und 2018 sowie der Asien-Tour 2017 weitere Gitarrenhexer an: Yngwie Malmsteen, Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY, OZZY OSBOURNE), Nuno Bettencourt (EXTREME) und Tosin Abasi (ANIMALS AS LEADERS).

Fünf Gitarristen auf einer Bühne, da kann es nur zu wahnsinnigen Gitarren-Orgien wie im finalen ´Highway Star´ von DEEP PURPLE kommen. Doch bereits die Eröffnung mit dem BOSTON-Classic ´Foreplay´ lässt Begeisterung aufkommen. Neben Songs von der ALLMAN BROTHERS BAND (´Whipping Post´) und EDGAR WINTER (´Frankenstein´), bringen die Herren auch mit eigenen Songs die Zuschauer in Asien ins Schwitzen, und von nun an ebenso die selbsternannten und heimlichen Gitarrenhelden zu Hause beim Nachspielen.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


H.E.A.T – Live At Sweden Rock Festival
2019 (Ear-Music/EDEL) – Stil: Hard Rock

H.E.A.T sind zweifelsohne eine der positiven Überraschungen der letzten Jahre in Sachen melodischem Heavy-/Hard Rock. Ihre Studioalben sind High-End Produkte und mit Sänger Erik Grönwall hat man einen der besten Sänger und Liveentertainer des Genres am Start. Auf ihrem zweiten Liverelease nach `Live In London` von 2015, lässt man es ziemlich krachen. Die Setlist entspricht weitgehend dem, was man auf der letzten Tour geboten hat.

Gefühlt geht das Publikum etwas unter und hier und da liegt Grönwall etwas neben der Spur, aber das ist eben „Live“. Dass `A Shot Of Redemption` oder `Tear Down The Walls` zu den Highlights des Auftritts gehören, muss man nicht ausdrücklich erwähnen. Jetzt könnte sich die Band mal wieder an die Arbeit für ein weiteren Studioalbum machen, denn die Zeit ist reif, zumal `Into The Great Unknown` auch schon wieder zwei Jahre auf dem Buckel hat.

(ohne Wertung – Jürgen Tschamler)


KID KNORKE – Highscore Fetisch
2019 (Kompuphonik) – Stil: Electropunk

Auf Bandcamp finden sich nicht nur der Nachwuchs und die Crème de la crème des Synthwave ein, sondern auch einige außergewöhnliche Vorführungen. Zu diesen gehört der Hamburger KID KNORKE, der seit zwei Jahren die Bits und Bytes seines Computers mit Musik füttert.

Als Electropunker besitzt er einen hohen Oldschool-EBM-Einschlag, so dass diese Anhängerschaft und die des 8bit/Synthwave nun unruhig auf ihren Stühlen umherrutscht.

Nicht nur bei seinem neuen Musikvideo ´Highscore Fetisch´ kommt das Kind aus KID heraus: Lara Croft, Super Mario und Pokemon laufen mit Kettensäge und Laserknarren herum. Live ballert KID KNORKE zudem mit einer selbstgebauten Laserknarre herum und trägt dabei einen ebenfalls selbstgebauten LED Anzug.

Erfahrene Musikhörer werden in den Synth-Klängen aber auch einige direkte Bezüge zur NDW oder auch mal ganz ungeniert zu DAF (´Elektrolyte´) – oder war es ´Fred vom Jupiter´? – entdecken. Folglich, denkt an Eure Elektrolyte, beim nächtlichen Abtanzen im Zeltlager! ☝️

(Rob „Bert“ Hall)


LANGFINGER – Live
2019  (Beduin/Sound Pollution) – Stil: Hard Rock

Gerade einmal auf 200 Orange-Vinyl ist das Livealbum der schwedischen LANGFINGER limitiert. Der im Musikens Hus in Göteborg aufgenommene Gig stammt aus dem Jahre 2017 und präsentiert eine gut eingespielte Band, die ihren retro-lastigen Hard Rock souverän zu liefern weiß. Dem schwedischen Trio gelingt der Spagat, ihren in den Siebzigern verwurzelten Sound nicht ganz so retrolastig klingen zu lassen, was sie etwas vom aktuellen Retro-Rock-Zirkus abhebt.

Die Band spielt etwas ungestümer, drückender und dennoch verliert sie nie ihren Retrofaden, was die acht Songs sehr geschmeidig macht. Schön, wenn die Band abgeht wie bei `Ragnar` oder `Crossyears`. Eine völlig unterschätze, übergangene Band mit tollen Songs.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler)


MAMMOTH STORM – Alruna
2019 (Argonauta Records) – Stil: Stoner/Doom Metal

Vier Jahre nach `Fornjot` legt das Trio um DRACONIAN-Gitarrist Daniel Arvidsson, der bei MAMMOTH STORM den Bass zupft, seinen zweiten Longplayer vor. `Alruna` ist wiederum ein Mix aus Stoner-, Doom- und Sludge-Einflüssen. Ein hartes, zähes Gebräu mit einem sehr voluminösen Gitarrensound. Fünf Tracks, die meisten um die acht Minuten lang, stehen für Slow-Banging und liefern nur wenig Abwechslung. Mit der knapp Zehn-Minuten-Nummer `Raven Void` liefert man den vielseitigsten Track des Albums. `Alruna` ist rohes Riffing, altbekannte Rhythmen, zähe Takte, harte Grooves.

Alles in bewährten Bahnen verlaufend. Schwer verständlich, dass es so wenige Bands versuchen aus dem klassischen Klischee auszubrechen. Ein gutes aber kein überragendes Album, das sich in den Genregrenzen des Doom-Stoner-Genres im Dreck wälzt.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler)


MEIKO – In Your Dreams
2019 (Popup Records)  – Stil: Songwriter Pop

`In Your Dreams´ ist ein Abschiedsalbum geworden, ein Werk, das eine Zäsur im Leben der US-amerikanischen Songwriterin MEIKO darstellt. Die 37-jährige Melissa McAllister Sheppard zog nämlich vor Kurzem aus Nashville nach Deutschland, und schildert auf ihrem fünften Album obendrein ihre Erfahrungen als junge Mutter.

Eine gewohnt schlichte Instrumentierung mit Akustikgitarre und Percussions, aber auch einmal mit Ukulele, zieht den Kreis zu ihrem Debüt, seit dem die Singer-/Songwriterin mit ihrer oftmals gehauchten, gleichwohl sanft und energischen Stimme eine Fangemeinde von Los Angeles bis Tokyo aufbauen konnte.

Ganz gleich, wo MEIKO sich aktuell aufhält, ´In Your Dreams´ dürfte die Tränen zwischen Vergangenheit und Zukunft trocknen.

(7 Punkte – Michael Haifl)


NITROGODS – Rebel Dayz
2019 (Massacre Records) – Heavy Metal Rock`n`Roll

Auch auf dem vierten Album des Trios um ex-PRIMAL FEAR Henry Wolters und Klaus Sperling, klingt alles nach Kick Ass und MOTÖRHEAD. Aber auch den einen oder anderen TANK-Einschlag kann man nicht überhören. Man höre z.B. `415 DV`. Dass aber Lemmy und Co. der primäre Einfluss sind, ist nichts neues in Sachen NITROGODS. Bestes Beispiel `Get Lost`. Könnte ein verschollener MOTÖRHEAD-Song sein! Dass man einen Coverversion von SLADE liefert, `We`ll Bring The House Down`, ist da eher selbstredend, passt der Track doch perfekt ins musikalische Portfolio des Trios.

Man merkt allerdings auch die Bemühungen, nicht mehr ganz dem großen Vorbild MOTÖRHEAD nachzueifern und ein bisschen mehr eigenen Stil einzubringen. Gut gelungen bei der Slidegitarrennummer `Walk The Track`. `Rebel Dayz` ist ein weiteres solides Arschtreter-Album der NITROGODS, die inzwischen zu einer konstanten Rock`n`Roll Maschine aufgestiegen sind.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler)


DEL SHANNON – Two Silhouettes
2019 (Bear Family Productions) – Stil: Rock´n´Roll

Del Shannon war einer der ganz Großen in den frühen Sechzigerjahren. Der Rock’n’Roll wäre ohne ihn ärmer gewesen. Als das Genre zu verweichlichen begann, blieb er seinen Roots treu. Der Singer-/Songwriter muss zur Klasse eines Roy Orbison, Gene Pitney oder Gary (U.S.) Bonds gezählt werden.

Aus der Kompilationsreihe ´The Drugstore´s Rockin´ erscheint in diesen Tagen die Würdigung des Werkes von Del Shannon. Auf über 33 seiner Aufnahmen, inklusive seinem Welthit ´Runaway´ in Stereo und anderen Hits wie ´Hats Off To Larry´, ´Hey Little Girl´ und ´Little Town Flirt´ sowie dem Song ´(Marie’s The Name) His Latest Flame´, den er als erster Künstler aufnahm, aber von Elvis zu Weltruhm geführt wurde, zeigt sich der Künstler von seiner Schokoladenseite.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


V/A – THAT’LL FLAT GIT IT – Vol. 32 – Rockabilly And Rock ’n‘ Roll From The Vaults Of Decca, Brunswick, Coral Records
2019 (Bear Family Productions) – Stil: Rock´n´Roll, Rockabilly

„Bear Records“ haben es wieder getan: Sie sorgen abermals bei allen Rock´n´Roll- und Rockabilly-Anhängern für Freudensprünge. Die neueste Ausgabe der THAT’LL FLAT GIT IT-Serie kompiliert bereits zum viertel Mal Songs aus den Archiven der Labels „Decca“, „Coral“ und „Brunswick“. Und aus diesen Sammlungen werden Songs bekannter Artisten wie Brenda Lee, Johnny & Dorsey Burnette, Ronny Self oder Buddy Holly zutage gefördert.

Wie immer dreht es sich in dieser Reihe um den heißesten Scheiß der Fünfzigerjahre, heißer Rockabilly und Rock´n´Roll. Und da treten auch mal Künstler wie Sandy Coker (´Honky Tonk Freeze´), Arnie Derksen, THE TYRONES (´Broke Down Baby´), Johnny Dufett, Arthur Osborne, THE BAY BOPS oder Chuck Johnston ins Rampenlicht. Vorbildlich. Erstklassig.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


V/A – TROPICAL TRIPS VOL. 1 – Life Is Better In The Tropics
2019 (Cree Records/Bear Family Productions) 

Wer seinen Urlaub in der Karibik verbringen möchte, kann sich mit diesem Sampler und seinen 16 Songs schon einmal auf die musikalischen Gepflogenheiten einstellen.

Aus dem Katalog von „Cree Records“, die sich in den letzten Jahren auf Reggae und Ska, Calypso und Funk, 70s und 80s Soul sowie Cool Jazz spezialisierten, gibt es einen Reigen an tropischen Sounds. Ob Funk aus Trinidad, Soul aus Südafrika, Reggae und Soca, hier tauchen einige bereits von den Tanzflächen her bekannte Songs wie EMBRYOs ´Wajang Woman – Frankie Francis Sofrito Edit´, Barbara Hernandez’ ´All Nite Tonight´ oder Michael Boothmans ´Tabu´, aber auch lateinamerikanisch beeinflusstes wie PAPA MUSICs ´Trinidad´ oder MERCHANTs funky Soca ´Rub-A-Dub Soka´ auf. Günstig einzuverleiben.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


V/A – SUN SHINES ON HANK WILLIAMS
2019 (Bear Family Productions) – Stil: Country/Rock ´n´Roll

Hiram King Williams, weltberühmt als Hank Williams, war einer einflussreichsten amerikanischen Singer-/Songwriter, dessen Lebenswerk weit über seinen Tod 1953 im Alter von nur 29 Jahren hinausstrahlt. Nicht nur Elvis Presley, Johnny Cash, Bob Dylan oder die ROLLING STONES nannten ihn einen großen Einfluss auf ihr eigenes Schaffen.

Die „Bear Family“ präsentiert einen einmaligen Sampler mit 26 Aufnahmen aus den Jahren 1957 bis 1963 mit teilweise bislang unveröffentlichtem Material, auf denen Künstler wie Jerry Lee Lewis, Johnny Cash oder Warren Smith Interpretationen von Hank Williams-Songs darboten.

In Memphis nahmen sich die Künstler von Sun Records vielfach seinem Werk an. Alle wollte seine Songs singen. Unveröffentlichte, alternative Aufnahmen, Rohfassungen und Demos kommen hinzu. Diese Zusammenstellung zeigt, dass das Werk von Hank Williams nicht erst Dekaden späten einen Einfluss auf Künstler in aller Welt hatte, sondern bereits in den Jahren nach seinem Tod aufgesogen wurde.

(ohne Wertung – Michael Haifl)


WAR CURSE – Eradication
2019 (Svart/Cargo) – Stil: Thrash Metal

Zu gut, um es zu übergehen, `Eradication`, das Debüt des Ohio-Fünfers. Nach einer CD-R in 2016 dauerte es weitere drei Jahre, bis endlich das Debüt eingespielt war. Man orientiert sich ganz klar am Thrash Metal der Bay Area und somit an Bands wie TESTAMENT, FORBIDDEN oder DEATH ANGEL. Der Sound des Albums ist sauber und hat doch einen leichten Retroeffekt. Man erfindet das Thrash Metal-Rad nicht neu. Im Gegenteil, man liefert Stangenware, aber die in Top Qualität. Überraschungen? Fehlanzeige.

Das große Plus der Amis ist, dass sie sich nicht zu sehr auf pures Geballer konzentrieren, sondern wie die Elite der Bay Area versucht, knuffige Melodielinien in die Songs einzubauen. Was gelingt. Somit wirkt `Eradication` thrashing geschmeidig und geschmackvoll. Guter Einstand ohne wirkliche Höhepunkte, da muss man noch etwas an der Eigenständigkeit und Originalität feilen.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler)


WELLBAD – Heartbeast
2019 (Blue Central Records/membran/Sony) – Stil: Roots Rock

Roots und Blues ist das Geschäft von WELLBAD – und es ist dreckig. Zum vierten Mal – nach ´Beautiful Disaster´ (2011), ´Judgement Days´ (2015) und ´The Rotten´ (2017) – warten die Männer durch den Sumpf der Geschichte und ziehen den Spirit in die Jetztzeit.

Die Stimme von Daniel Welbat klingt noch nicht verbraucht, sie musste nur einiges schlucken. Als Kind einer Künstler- und Filmemacherfamilie ist sein Erfahrungsschatz bereits im jungen Alter sehr hoch, so dass er mit ´ Heartbeast´ nicht umherkommt, eine Hommage an den Film zu setzen.

Feurig tanzen WELLBAD über das Seil zum Abgrund des Voodoo-Feuers, erzählen die Geschichte von einem gewissen E.L. Krüger, über den Elefanten-Mensch oder von Raubüberfällen. ´Bad Day For The Blues´? Not. Mit der Hilfe von Rock und einer Prise Jazz.

(7 Punkte – Michael Haifl)


WILDHEART- No Love
2019 (Independent Release) – Stil: Hard Rock

Auf ihrem zweiten Album halten die Belgier an ihrem Stil fest, ziehen die Zügel sogar etwas an und dennoch bleiben sie ihrem Metier treu. Das heißt in diesem Fall Achtziger Westcoast-Sound mit Glam-Einschlag. L.A. und Sunset Strip lassen grüssen. Einflüsse von DOKKEN, MÖTLEY CRÜE, NIGHT RANGER etc. finden sich in den Songs in großer Hülle und Fülle.

Die Produktion ist heavy, die Songs machen Laune. Innovationen Null, aber hoher Funfaktor. Das klingt alles nach Klischee und ist es letztendlich auch. Aber die Mucke ist unterhaltsam und macht Bock auf die Achtziger.

Kann man, muss man nicht haben. Aber nett gemacht.

(6,5 Punkte – Jürgen Tschamler)

 


 

DOOM – Zugabe

 

FLESH OF THE STARS – Mercy
2019 (Independent) – Stil: Atmospheric Doom

Ein Album, das ich Euch derzeit unbedingt vorstellen muss, ist dieses hier: ´Mercy´ von FLESH OF THE STARS.

Als ich diesen Atmospheric-Progressive Doom zum ersten Mal hörte, war ich völlig weggeblasen. Viele Umläufe später kann ich sagen, ich habe in diesem Jahr noch nichts besseres aus dieser Richtung gehört.

Wundervolle Melodien, harmonische Klänge, großartiger Gesang – was will man mehr? Überzeugt euch selbst von dem Talent dieser Band aus Chicago, USA .

(Thomas Wolff)

https://fleshofthestars.bandcamp.com/album/mercy


SON OF A WITCH – Commanded By Cosmic Forces
2019 (Kozmik Artifactz) – Stil: Psych Doom

Hier kommt weiterer Doomstuff von mir, den ich nur wärmstens empfehlen kann: SON OF A WITCH.

Diese Band aus Brasilien hat nach dem famosen 2016er Album ´Thrones In The Sky´ 2019 noch einen draufgelegt, so das ein deutsches Label ihre Platte ´Commanded By Cosmic Forces´ auf Vinyl veröffentlicht.

Psychedelic Rocker, Doomer als auch Progressive-Liebhaber sollten hier reinhören.

(Thomas Wolff)

https://sonofawitch666.bandcamp.com/album/commanded-by-cosmic-forces


 

 

Und bitte dran denken: Ist es Hot in the Shade, muss man viel trinken.

Beer Mug on WhatsApp

Cheerz
Michael und das gesamte Streetclip-Team

 


Bombardiert uns mit Eurem Feedback und Euren Reaktionen (via Facebook oder E-Mail) !