PlattenkritikenPressfrisch

HOUSE OF NOT – Evergone & The Immaculate Spectacular

2018/2019 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~


HOUSE OF NOT sind seit Beginn des Jahrhunderts ein heiß gehandelter Newcomer des Progressive Rock. Ihr viertes Album ‚Evergone & The Immaculate Spectacular‘ ist ein neuerlicher Anlauf, nach den Sternen des Genres zu greifen. Die Kanadier agieren abermals in den selbst auferlegten Grenzen eines Konzeptes. Über die volle Distanz eines Silberlings breiten sich achtzehn Kompositionen aus, deren Höhepunkt im Finale und einzigen Longtrack ‚Kill The Buddha‘ mündet. Innerhalb dessen lassen auch kurze Lieder, wie das dramatische Klavierstück ‚Our Last Tax‘ oder ‚Show Me Tell Me‘ sowie das erzählende ‚Understand The Man‘, keine Langeweile aufkommen. Aber die musikalische Umsetzung führt natürlich langsam in die Thematik ein, dürfen sich jubilierende Gitarren in ‚Eternity’s Garden (A Death Waltz)‘ oder gewohnte Prog-Aufwallungen in ‚Fate‘ recht früh zeigen. Die Songs changieren dabei zwischen PINK FLOYD sowie David Gilmour-Ästhetik und den angerissenen Sphären des Blues Rock. Darüberhinaus bietet die Vielfalt mit ‚Glenn Fiddick M.D.‘ Pianisten-Songwriter-Musik, Musical-hafte Ideen im Titelsong mit Sängerin Dee Brown, Alternative Rock im Sinne der EELS in ‚Goodbye Goodbye Hello‘ oder R&B in ‚Yet We Remain‘ mit Dione Taylor. Dennoch wird die Basis von HOUSE OF NOT nicht angetastet. Sänger/Keyboarder/Komponist Brian Erikson und seine Mitstreiter, Gitarrist/Bassist Ken O’Gorman und Gitarrist Eric Stever, präsentieren keine hippe Rock-Oper und integrieren mit ‚Take Me Away‘ sogar einen kleinen Ohrwurm. Konzeptalbumjäger aufgepasst.

(8 Punkte)