PlattenkritikenPressfrisch

THE WELL – Death And Consolation

~ 2019 (Riding Easy Records) – Stil: Doom /Heavy Psychedelic ~


Auf ihrem dritten Album wirkt das Trio aus Austin, Texas, glücklicherweise wieder erfrischender und härter als auf dem Vorgänger `Pagan Science`, der irgendwie durch eine gewisse Zerrissenheit nicht wirklich zünden wollte. Was aber auch verständlich ist, wenn man mit einem Debüt wie `Samsara` in der Szene einschlägt.

`Death And Consolation` ist mit beiden Vorgängern nicht wirklich zu vergleichen. Klar, Doom und Seventies Heavy Rock liefern die Grundelemente, aber auf diesem Album zieht das Trio laut Sänger/Gitarrist Ian Graham, auch Einflüsse der Post-Punk-Ära heran. Graham nennt Bands wie JOY DIVISON oder THE CURE als Inspirationsquelle und schmeißt sogar den Begriff Gothic ins Spielfeld. Alles halb so wild. Weder das eine noch das andere wirkt sich dramatisch auf den Stil aus.

Die Eingängigkeit hat etwas für THE WELL-Verhältnisse zugenommen. Man ist nicht mehr ganz so schräg drauf, was bei Stücken wie `Eyes Of The God` oder `Raven` voll zündet. THE WELLs Faible für jammige Sequenzen auf ihren Alben ist weniger geworden, die Tracks sind tighter, direkter und rocken mehr. Perfektes Beispiel `Act III`. Anders dagegen `Freedom Above`, Doom pur. Die von Ian genannten Einflüsse sind eher von ziemlich kleiner Natur und nur schwerlich herauszuhören. `This Is How` könnte man als einen Songs benennen bei dem die erwähnten Einflüsse etwas in den Vordergrund treten, aber ansonsten bleiben THE WELL THE WELL.

`Death And Consolation` ist glücklicherweise kein Aufguss der Vorgänger, sondern eine vertretbare Weiterentwicklung der Texaner, die beweisen, dass man nicht in einem Genre auf Teufel-komm-raus feststecken muss, sondern Möglichkeiten hat, den Roots treu zu bleiben und doch fortschrittlich zu klingen. Erfrischend gutes Album, mit einigen Tracks, die echt zu Earcatchern werden können.

(7,5 Punkte)