MeilensteineVergessene Juwelen

BUFFALO – Volcanic Rock

~ 1973 (Vertigo) – Stil: Hard Rock ~


Das BUFFALO Line-up auf diesem, dem zweiten Album der australischen Hard Rock-Band, bestand 1973 aus Dave Tice (V), John Baxter (G), Jimmy Economou (Dr) und Peter Wells am Bass. Der spätere ROSE TATTOO-Gitarrist zupfte auf diesem Proto-Metal-Album also noch den Bass. Generell veranschaulicht das Line-up, dass hier eigentlich alles spätere, australische Musiker-Legenden zusammenspielten. Die Band und dieses Album gehören zur australischen Hard Rock DNA, die später überall ihre Spuren hinterließ.

BUFFALO entstand aus der Band HEAD. Mit der härteren stilistischen Ausrichtung änderte man also den Bandnamen in BUFFALO und kam, zur allgemeinen Überraschung, beim englischen Label Vertigo unter Vertrag und war ein Labelmate von URIAH HEEP sowie BLACK SABBATH.

Während man auf dem ersten Album `Daed Forever`(Release 1972) noch nicht ganz den Stil gefunden hatte, war auf dem ein Jahr später erschienen Album `Volcanic Rock` klar, wo es hingehen sollte. Harder, schwerer, dunkler, bluesbasierenden Hard Rock dominiert dieses Album, das gerade einmal sechs Songs parat hält. Auffällig bei den Stücken ist trotz der trockenen Härte die konstante Verbindung zu ruppigen Melodien und den schweren, basslastigen Grooves. Dave Tices eigenwilliger Gesang ist zudem verantwortlich für ein weiteres Allstellungsmerkmal des BUFFALO-Sound.

Während der Opener `Sunrise (Come My Way)` mit einem treibenden Beat versehen ist und den damaligen musikalischen Zeitgeist perfekt eingefangen hat, wirkt das folgenden `Freedom` wie ein Tritt ans Schienbein. Dooming, eine dunkle Atmosphäre versprühend, liegen Parallelen zu BLACK SABBATHs `Hand Of Doom` geradezu auf der Hand. Mit dem dritten Song, dem äußerst hard rockigen `Till My Death`, endet schon die A-Seite des Albums. Mit dem schweren `The Prophet` beginnt die B-Seite und hält wieder BLACK SABBATH-Referenzen bereit. Wobei Dave Tice der deutlich besser Sänger als Ozzy zu dieser Zeit ist. Das knapp 10-minütige Doppel `Pound Of Flesh/Shylock` ist eine Blaupause für alle Fuzz Rock-Bands! Wobei der `Shylock`-Teil wie ein aggressiver Drecksack klingt. Der auf eine Art Boogie-lastige, harte Rhythmus dominiert den Rocker, der die knapp 38 Minuten lange Scheibe beendet.

Diese sechs Songs waren für die damaligen Verhältnisse in Australien eine Revolution. Es gab nicht wirklich Bands, die mit solch einer Härte auftraten und für viele gilt diese Band als die Benchmark-Band der frühen Siebziger in Down Under. Gerüchte behaupten, BLACK SABBATH hätten auf dem Australian leg ihrer `Volume 4`-Tour BUFFALO während der Tour rausgekickt, weil sie zu hart gewesen wären.

Dass das Originalalbum zwischen 2-400 Euro gehandelt wird, ist aufgrund der Klasse also kein Wunder. Wem diese Variante zu teuer ist, der kann getrost, insofern er eine Vinyl-Version möchte, auf die hochwertige Wiederveröffentlichung des Akarma Labels von 2003 zurückgreifen. Das ist zumindest ein offizieller Re-Release. Wer eine geile CD Version sein eigenen nennen will, der sollte NUR, und NUR die Aztec Music Version von 2005 kaufen. Diese ist als Digi-Pack mit Bonusmaterial und einem grandiosen Booklet ausgestattet. Alle anderen CD-Varianten sind ihr Geld nicht wert und teils sogar Bootlegs.

Wen dieses Album nun angefixt hat, der sollte sich dann auch gleich das 72er Debüt `Dead Forever` besorgen und auf alle Fälle auch das 74er Album `Only Want You For Your Body`. Mit diesen drei Alben habt ihr knapp 40 Prozent der wichtigsten australischen Musik der Siebziger in eurer Hand.