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KILMARA – Across The Realm Of Time

~ 2018 (ROAR/Rock Of Angels) – Stil: Heavy Metal ~


Mit melodischem Heavy Metal europäischer Prägung verbindet man allgemeinhin Bands wie HELLOWEEN oder STRATOVARIUS und Konsorten. Auch die Spanier KILMARA tummeln sich in dieser illustren Runde, wenngleich sie bislang nicht ganz so erfolgsverwöhnt agieren wie Ihre genannten Kollegen. Vielleicht ein Grund dafür, dass ‚Across The Realm Of Time‘ auch bei uns irgendwie durchs Raster gefallen ist, was wir aber aufgrund der vorhandenen Qualitäten gerne korrigieren wollen. Denn Band und Album haben durchaus mehr Beachtung verdient.

Los geht’s mit einem bombastischen Intro, welches den bunten Blumenstrauss an packenden Kompositionen stilecht eröffnet. KILMARA beweisen ein feines Gespür für mitreißende Melodien und Refrains, ohne dabei ins oftmals übliche „Tralala…“ abzudriften. Allerdings auch kein Wunder, denn das Quintett ist bereits seit 2003 unter dieser Firmierung aktiv und hat schon einige Demos sowie drei Langdreher auf seinem Guthaben-Konto stehen. Erfahrung pur also, weshalb sich die Truppe auch nicht hinter den Genregrößen zu verstecken braucht.

Ein echter Pluspunkt ist Sänger Daniel Ponce, der mit seinem sauberen und klaren Gesang den insgesamt neun Titeln seinen eigenen Stempel aufdrückt, ohne dabei krampfhaft zu versuchen, in Höhen vorzudringen, die er wahrscheinlich sowieso nie erreichen würde. Und auch die Instrumentalfraktion leistet tolle Arbeit, weshalb es kaum etwas zu beanstanden gibt – aber eben nur kaum, womit wir bei den zwei kleinen Kritikpunkten angelangt wären. Erstens klingen mir die Stücke etwas zu gleichförmig, mehr kompositorische Finesse hätte ‚Across The Realm Of Time‘ sicherlich gut getan, und Zweites wäre eine Prise mehr „Härte“ auch nicht verkehrt gewesen. Trotzdem starkes Album!

Produziert wurde ‚Across The Realm Of Time‘ übrigens vom ehemaligen HELLOWEEN-Gitarristen Roland Grapow, womit sich der Kreis dann auch wieder schließt. Anhänger besagter Stilrichtung sollten sich schleunigst näher mit Band und Album auseinandersetzen!

(7,5 Punkte)