~ 2019 (Sireena Records/Broken Silence Distribution) – Stil: Psychedelic Brain Blues ~
Seit über drei Jahren ist das Baseler Trio THE UNIVERSE BY EAR aktiv. Ihrem Debüt aus 2017 (siehe hier) stellen sie ein erneut unbetiteltes Werk zur Seite. Dabei lassen die neuesten Kompositionen den Sound von THE UNIVERSE BY EAR ergiebiger leuchten. Richtig zu fassen bekommt sie nur der Psychedelic Rock, dem Beni Bürgin (Drums, Gesang), Pascal Grünenfelder (Bass, Gesang) und Stefan Strittmatter (Gitarre, Gesang) dennoch Garagen und Blues Rock unterjubeln.
Wer mit den großen Bands der Szene – mit TAME IMPALA oder KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD – mithalten will, muss spielerisches Können vorweisen oder darf sich einem gewissen Pop-Appeal nicht verweigern. THE UNIVERSE BY EAR geben sich jedoch nicht der Eintönig- und Eingängigkeit hin. Gleichwohl kokettieren sie zu Beginn in ´Been Here Before´ unscheinbar mit dem Psychedelic Rock der frühen PINK FLOYD sowie der Harmonie der BEATLES. Der ´Loudest Gorilla In The Cage´ kann jedenfalls erstklassig zum Sixties-Sound singen. Erst die Schönheit von ´Follow The Echo´ wirft allerdings ein paar Gesteinsbrocken von der dunklen Seite des Mondes ab.
Mit ´Where All Sheep Are Black´ könnten THE UNIVERSE BY EAR gar auf die Nachfolge von SCUMBUCKET pochen, schwere Riffs, die nicht eindeutig nach Grunge tönen, verschmelzen mit einprägsamen Gesängen. Dies wurde einst Noise-Pop genannt. Knallharter Bluesrock kracht hingegen mit ´Bad Boy Boogie´, ein Groovemonster mit ´Euphoria´ und ein wundersam den Prog Rock anhimmelndes ´Lessons From An Ordinary World´ aus den Boxen. In ´Fall´ verschmelzen RADIOHEAD in Countryesken Bahnen, verlieren sich aber letztlich in Space and Time. Raum und Zeit sagt ein ´Sand And Dust´ vollends Lebewohl. ´Transitional Hairdo´ lässt schließlich in aller Kürze den Hörer allein zurück. Freilich ist es jederzeit möglich, THE UNIVERSE BY EAR nochmals ein Ohr zu leihen. Das Universum steht jedem offen.
(8 Punkte)
https://www.facebook.com/TheUniverseByEar/
(VÖ: 8.3.2019)
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