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HEART – Live In Atlantic City

~ 2019 (earMusic) – Stil: Hard Rock ~


Mal wieder ein neues, weiteres HEART-Live-Album. Anstelle eines aussagekräftigen neuen Studioalbums geht man den einfachen Weg und veröffentlicht noch ein Livealbum – eines von 2006. Im Rahmen der „VH1s Decades Rock Live“ Sendung hatten sie den Auftritt mitgeschnitten. Dazu kommen jede Menge Gäste, die den Gig mächtig aufpimpen. Und auch mit der Songauswahl wird überrascht. Das liegt wiederum an den Gästen, die für einige wirklich coole Überraschungen sorgen.

Da hätten wir DAVE NAVARRO, der sich bei vier Stücken, z.B. beim Show-Opener `Bebe Le Strange`, die Ehre gibt. Bei `Rock`n`Roll` und `Even It Up` sowie `Dog And Butterfly` teilen sie sich die Bühne mit GRETCHEN WILSON, wobei ihre Gesangsperformance gegenüber der von Ann Wilson verblasst.  ALICE IN CHAINS bereichern den Auftritt mit zwei ihrer größten Hits: `Would?` sowie `Rooster`. Bei letzterem bringt sich dann Frau Wilson gesanglich mit ein. Rückblickend kann man zu dieser kurzen Performance sagen: cleverer Promo-Schachzug, denn ALICE IN CHAINS hatten nur kurz vorher ihr Comeback bekanntgegeben.

`Alone` trällern HEART mit Country-Megastar Carrie Underwood. Aber auch hier dominiert Ann Wilson den Song, sie hat einfach eine druckvollere, ausdrucksstärkere Stimme. Der 14 Songs umfassende Gig lässt viele HEART-Hits außen vor, leider. Aber anderseits, wurden die schon auf den vielen Livealben der letzten Jahre veröffentlicht. Das große Finale besteht dann, selbstredend, aus `Barracuda`, bei dem sich alle Gäste des Abends mit einbringen. Allerdings wirkt die Nummer ziemlich lahm.

Als HEART-Fan werde ich mir sicher das Teil auf Platte holen, wir sind doch alle Nerds. Ob dies allerdings zwingend notwendig ist, muss jeder selbst entscheiden. Mal abgesehen von den beiden ALICE IN CHAINS-Nummern gibt es nicht wirklich viele Kaufargumente, da ändern auch die vielen Gastauftritte großer Namen nicht wirklich was.

(ohne Wertung)