PlattenkritikenPressfrisch

PAVALLION – Stratospheria

~ 2018 (Tonzonen Records/H’Art) – Stil: Post Rock ~


Krefelds Postrocker PAVALLION haben nach ihrem Debüt ´2048´ aus dem vergangenen Jahr bereits den nächsten Langdreher parat. ´Stratospheria´ nennt sich das neueste Schmuckstück, mediterran im Siebziger-Panorama-Holiday-Artwork gehalten, die Klimakatastrophe vor Augen, einen blauen Planeten im Angesicht. Und nicht nur auf diesen Seiten sorgt die Bandcamp-Seite, im lieblich passenden Gelb gehalten, für schieres Entzücken.

Sänger/Gitarrist Sebastian Dückers, Gitarrist Steven Hein, Bassist Andreas Zanders und Schlagzeuger Piet Fischer fackeln nicht lange, um uns ihren psychedelischen Post Rock nahe zu bringen. Diese ausgewiesen stimmige Mischung hebt PAVALLION von anderen Postrockern ab. Nur drei Songs auf zwei Vinyl-Seiten sprechen obendrein für ausufernde Ambitionen.

Der elfminütige Opener ´Waves´ beginnt mit dem Bandeigenen-Riff des Jahres, das sich in Zukunft einige aus dem Alternative und Pop Rock ausborgen dürften. Eine Single-Auskopplung scheint aus dieser epischen Kompositionen aber keineswegs möglich, sonst würde das Quartett die Charts von hinten aufrollen. Der nicht durchgehend präsente Gesang von Sebastian Dückers sorgt außerdem für weiteres Oberwasser gegenüber der Konkurrenz. Dagegen wird ´Monolith´ von Beginn an seinem massiven Namen gerecht. Die bedrohliche Atmosphäre unterstützt anfangs ein harscher Erzähler. Der Gesang hält auch auf den 24 Minuten von ´Stratospheria´ jeden Zuhörer bei Laune, ehe die aufbauende Stimmung des Postrock im zweiten Drittel umzuschwenken scheint. Es werden kurzerhand Desert Rock angesteuert und ein Meteoritenschauer umschifft.

Großes Popcorn-Postrock-Kino.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/pavallion


(VÖ: 26.10.2018)