PlattenkritikenPressfrisch

MONO – Nowhere Now Here

~ 2019 (Pelagic Records) – Stil: Post Rock ~


Musik wie Nektar und Ambrosia – das ist die Musik von MONO.

Nicht anmutig, vielmehr blechern mutet die erste Kurz-Begegnung ´God Bless´ an. Gleichwohl sind MONO auf ihrem zehnten Studioalbum umgehend in ihrem Element. Das Schlagzeug poltert wuchtig zu ´After You Comes The Flood´ drauflos, die Gitarre zaubert bereits wiederkehrende, aufheulende Tonfolgen. Sukzessiv erklimmen MONO den Weg zum Olymp der Götter, in diesem episch-monumental-überstrahlenden Eröffnungsreigen.

Erstmals musste das Quartett einen Besetzungswechsel am Schlagzeug vornehmen. Dahm Majuri Cipolla (THE PHANTOM FAMILY HALO) gehört ab sofort zum verbliebenen Tokio-Trio Takaakira Goto, Tamaki Kunishi und Yoda. Überraschenderweise macht Bassistin Tamaki Kunishi ihre Aufwartung als Gesangsdebütantin in ´Breathe´, gleichsam einer ins Mikrofon, zu schwebend-vibrierenden Klängen hauchenden kleinen Französin. Eine Aufwertung der ruhigen Verschnaufpausen, die es natürlich weiterhin in dieser oder in der Art des tastenbetonten Stückes ´Parting´ gibt.

Aber der Nektar muss fließen, zur Beköstigung aller Gourmetfreunde des Post Rock, Experimental und Instrumental Rock. Und er fließt wunderbar – geradezu die Berge hinauf – im zehnminütigen Titelstück ´Nowhere, Now Here´. Und nochmal im schwindelerregenden ´Meet Us Where the Night Ends´. Obwohl die wohlige Orchestrierung dem Bandsound erhalten bleibt, finden sich einige Tupfer Krautrock-iger Elektronik. Nichtsdestoweniger beeindruckt ein ´Far And Further´ natürlich selbst über kürzere Distanz. ´Sorrow´ treibt das musikalische Spiel weiter an die Grenze des Wahnsinns, ´Vanishing, Vanishing Maybe´ gibt sich dagegen ergreifend-aufwühlend im Ausklang.

Ambrosia verteilen 2019 nur Japaner: MONO.

(9 Punkte)


(VÖ: 25.1.2019)