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MASTER – Vindictive Miscreant

~ 2018 (Transcending Obscurity Records) – Stil: Death Metal ~


MASTER sind Kult. Und ´Vindinctive Miscreant´, Album Nummer 14 seit dem legendären, selbstbetitelten Debut von 1990, wird diesem Versprechen endlich wieder gerecht. Ist doch nach dem ebenfalls bedeutenden ´On The Seventh Day God Created… Master´ (1991) nichts wirklich Berauschendes mehr passiert. Paul Speckman, Bassist, Sänger sowie überlebendes Urviech aus der Gründerzeit des US-Death Metals, verwaltete seine Kunst über Jahre lediglich – mal mehr, mal minder zufriedenstellend; zudem siedelte er nach Tschechien um. Dort entstand mit den 2003 vor Ort angeheuerten Mitstreitern an Gitarre und Schlagzeug auch ´Vindinctive Miscreant´ – ein Album, das allerdings wieder hinhören lässt.

Die acht Brecher bieten das, was alte Fans vom „Death Metal-Lemmy“ erwarten: hingerotzte Vocals, wieder näher am Crust-/Hardcore als am typischen Genre-Gegrunze; schnelle Punk-Beats; fiese, simple Riffs. Damit vertont Speckman seine klare Haltung: Weniger ist mehr. Keines der Lieder wirkt überladen, die hochkarätigen Einflüsse (VENOM, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD) und Speckmans erbarmungslose Übertragung des Ganzen in ein Death Metal-Korsett alter Väter Sitte machen die Musik. Raubeinig und rasend wie zu Beginn der 1990er, nur besser produziert. Speckman hat recht, wenn er mit vor Stolz geschwellter Brust tönt: ´It is among MASTER’s strongest albums and it will blow you away with its vitriolic intensity, riffing prowess and memorability. It makes Death Metal relevant again.“

´Vindinctive Miscreant´: eine puristische Passion.

(8 Punkte)