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SEASONS OF TIME – Welcome To The Unknown

2018 (record JET/Soulfood) – Stil: Prog Rock


1993 von fünf Musikverrückten in Bremerhaven gegründet, um ihren Idolen PINK FLOYD, GENESIS und MARILLION zu huldigen, entstand zum Debüt-Einstand 1997 sogleich ein Konzeptalbum (´Behind The Mirror´). 2010 erfolgte die Auflösung, doch Bassist Dirk Berger war unnachgiebig und hielt SEASONS OF TIME am Leben. 2014 erschien das zweite Album (´Closed Doors To Open Plains´). Erneut standen unzählige Besetzungswechsel an der Tagesordnung, so dass Dirk Berger im Anschluss sogar den Gesang übernehmen musste. Zusammen mit Gitarrist Florian Wenzel fanden sie in Julian Hielscher Ersatz am Schlagzeug und nahmen im kleinen Home-Studio auf Dirk Bergers Dachboden Album Nummer drei in Angriff.

´Welcome To The Unknown´ ist ein Paradebeispiel für Progressive Rock aus deutschen Landen: klassisch den Vorbildern nacheifernd und dennoch eine spezielle eigene Note ins Spiel bringend. Die Eröffnungsnummer ´Toward The Horizon´ lebt sich sogleich über zehn Minuten zwischen den Rillen aus, täuscht eine PENDRAGON-Note an, um sehr wohl in einer behäbigen, gleichzeitig stolz und glorreichen Gangart voranzuschreiten, geradewegs auf den Spuren der Legende ELOY – und keineswegs schlechter als diese zuletzt. Große Pläne sinniert die Stimme in ´Plans To Make Plans´, aber der Backgroundgesang scheint nicht auf derselben Wellenlänge mit den gesungenen Vorschlägen zu liegen. ´Joana´ ist dagegen nicht die erwartete Ballade, sondern ein fünfzehnminütiger Neo Prog-Song mit einer tragenden Rolle des Klaviers. Roboter-artiger Gesang gestaltet den Refrain von ´Dreams Of A Madman´ anschaulich und verzerrter den von ´Driven To Drive´ in Richtung 80s New Wave interessant. Schließlich spiegelt auch ´The Last Ship´ die überwiegend getragene Stimmung des aktuellen Werkes wieder. Rasante Instrumental-Abfahrten sind anderweitig anzutreffen, hier finden sich Genießer der teutonisch geprägten Prog Rock-Schule ein.

(7 Punkte)

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